Dankbarkeit ist angebracht
Mit Befremden und Wut las ich den Leserbrief von Abdullah Moradi. Er empfindet es als ungerecht, dass die Hilfsgelder nicht mehr in bar zur Verfügung gestellt werden sollen. Es liegt auf der Hand, warum das System geändert werden muss.

«Ein Angriff auf Würde und Freiheit», Leserbrief vom 7. Februar
Die Bargelder wurden zu oft entweder zweckentfremdet oder umgehend ins Ausland überwiesen. Und dann ist kein Geld mehr für die Grundbedürfnisse mehr da; und da bei uns keiner verhungert, wird wieder bei den gebenden Stellen angeklopft. Andere Länder wenden dieses neue System aus diesen Gründen auch schon an. Es ist fadenscheinig, von Diskriminierung zu sprechen in einer Zeit der bargeldlosen Zahlungsmittel. Sowohl Missbrauch als auch Diebstahl der Mittel werden so unterbunden.
Wenn ich als Hilfesuchender Unterstützung erhalte, ist es angebracht, diese nicht zu kritisieren. Als Gast und Schutzsuchender in unserem Land sollte Dankbarkeit gegeben sein, nicht Forderungen und Vorwürfe. Wir sind nicht schuld daran, dass jede Lücke in unserem Sozialsystem ausgenützt und gezielt nach Möglichkeiten gesucht wird, wie noch mehr herausgeholt werden kann. Wir bieten berechtigten Schutzsuchenden eine sichere Bleibe, religiöse Freiheit, kostenlose medizinische Versorgung, Rechtsbeistand, ethnisch gerechtes Essen, Unterstützung in der jeweiligen Sprache, Bildung, usw. Ich bitte Herrn Moradi das zu bedenken.
Herrmann Villiger, Meierskappel

