Abschaffung der Park-and-ride-Parkplätze ist ökologischer Unsinn
Der vom Gemeinderat Ende Juni in die Vernehmlassung geschickte Entwurf des neuen Parkraumkonzepts sieht so einiges an Veränderungen bezüglich der Parkmöglichkeiten in Baar vor. Über die gewerbefeindliche Parkgebührenerhöhung wurde in den vergangenen Wochen viel berichtet. Genauso unverständlich wie die vom Gemeinderat beabsichtige Gebührenerhöhung ist die Abschaffung der Park-and-ride-Parkplätze (P+R-Parkplatz) beim Bahnhof Baar.
Geht es nach dem Gemeinderat, soll der gut frequentierte und direkt beim Bahnhof Baar liegende P+R-Parkplatz an der Neugasse abgeschafft werden. Damit würde das Angebot von bislang rund 140 P+R-Parkplätzen in Baar drastisch reduziert. Mit dieser Massnahme will der Gemeinderat das Ortszentrum entlasten.
Dabei wird jedoch völlig ausser Acht gelassen, dass viele Einwohnerinnen und Einwohner der Zuger Berggemeinden, wozu übrigens auch der Baarer Ortsteil Allenwinden gehört, auf das P+R-Angebot angewiesen sind. Denn nicht alle wohnen im Ägerital, in Neuheim oder in Allenwinden direkt neben einer Bushaltestelle mit Anschluss an die Bahnhöfe Baar oder Zug. Wenn diese «Bergler» möglichst schnell, das heisst, ohne Stau und mit möglichst geringem Zeitaufwand, ihre Arbeitsstellen in den Agglomerationen Zürich und Luzern erreichen wollen, benötigen sie für den Umstieg auf die Bahn unter Umständen einen Parkplatz in Bahnhofsnähe.
Mit der Abschaffung der P+R-Anlage in Baar würde die Anbindung der Zuger Berggemeinden an den öffentlichen Verkehr verschlechtert, beziehungsweise das Umsteigen auf die Bahn würde erschwert. Viele der Betroffenen würden dann künftig mit dem Auto nach Zürich oder Luzern zur Arbeit fahren, was auch aus ökologischer Sicht einem grossen Unsinn gleichkäme.
Das Baarer Dorfzentrum wird mit der bevorstehenden Inbetriebnahme der Tangente genügend Entlastung erfahren. Auf die Abschaffung der P+R-Anlage kann folglich auch unter diesem Gesichtspunkt getrost verzichtet werden.
Michael Riboni, Kantonsrat, SVP-Baar