Achtes Steuerpaket: unausgewogene «Berichterstattung»
Liest man die «Berichterstattung» der Zuger Zeitung zur Kantonsratsdebatte zum achten Steuerpaket, könnte man meinen, dass die Vorlage breitem Widerstand ausgesetzt war und nur knapp durchkam. Zitierte Attribute wie «masslos» und «pervers» erwecken zudem den Eindruck einer schlechten Vorlage. Als einer der Direktbeteiligten ist es mir deshalb ein Anliegen, dieses falsche Bild zu korrigieren, da die Redaktion, leider wiederholt; offenbar nicht willens oder fähig ist zu einer objektiven Berichterstattung.
Das breit abgestützte Paket wurde von den Gemeinden, der vorberatenden Kommission und der Staatswirtschaftskommission unterstützt. Richtigerweise gibt es einen Teil der zu viel eingenommenen Steuern jenen zurück, die sie bezahlt haben. Aber auch die Kinderbetreuungsabzüge und die persönlichen Abzüge werden grosszügiger gehandhabt, was dem Mittelstand zugute kommt. Das wird im Artikel zwar erwähnt, geht aber in der ausufernden übersteigerten linken Breitseite unter, der deutlich mehr Raum eingeräumt wird als den Befürwortern.
Fakt ist allerdings, dass lediglich die beiden linken Fraktionen opponierten, während die anderen vier Fraktionen geschlossen für Eintreten stimmten. Die satte Dreiviertelmehrheit wird von diesem Blatt allerdings verschwiegen. Man könnte auch meinen, dass nur SVP und FDP für die Vorlage waren. Dabei haben sich auch die Sprecher der Mitte und der Grünliberalen dafür ausgesprochen. Auch die wichtigen Erklärungen von Finanzdirektor Heinz Tännler werden nicht erwähnt.
Die Finanzdirektion hat eine hervorragende Vorlage erarbeitet. Aber seit geraumer Zeit hat sich diese Zeitung auf den Finanzdirektor eingeschossen. Würde er heute über den Zugersee spazieren, müssten wir morgen wohl lesen: «Tännler kann nicht schwimmen.» Etwas mehr Objektivität und journalistische Qualität wäre dieser Monopolzeitung zu wünschen, gerade weil leider keine Konkurrenz auf dem Platz Zug ist.
Adrian Risi, Kantonsrat SVP und Unternehmer