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Allheilmittel 2000-Watt-Gesellschaft – und kaum einer fragt nach

Am Sonntag, 15. Mai stimmt die Stadt Zug über diese unnötige Initiative ab. Die 2000-Watt-Gesellschaft wird von den Initianten als Allheilmittel zur Lösung jeglicher klimatischer und energetischer Probleme angepriesen. Allerdings scheint die Stadtzuger Oeffentlichkeit noch gar nicht so recht zu wissen, um was es sich dabei genau für ein Projekt handelt. Nirgends auf der Welt hat dieses linke Konzept Eingang in die Politik gefunden – nur in der linken Stadt Zürich glaubt die Grün-Rote Regierung die Lösung aller Energieprobleme gefunden zu haben. Und nun folgen unsere Zuger Stadträte ebenfalls, im GGR war sich der bürgerliche Block unter Namensaufruf anderer Meinung. Man pries uns das 2000-Watt-Konzept als idealen Weg zur angestrebten Abkehr von fossilen Energieträgern. Ziel ist die angeblich langfristig mögliche Senkung des Primärenergieverbrauchs von heute ca. 7’000 auf 2’000 Watt pro Person, einer Reduktion um 70%, was einer jährlichen Einsparung von ca. 1‘750 Liter Erdöl entspräche. Dies soll insbesondere durch den Gebrauch von Fahrzeugen mit niedrigem Verbrauch, energieeffizientes Bauen und verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien erreicht werden. Die Exponenten sehen in der 2000-Watt-Gesellschaft ein grosses wirtschaftliches Potential und befürchten keine nennenswerte Einschränkung des heutigen Lebensstandards… Das ist wohl nur ein weiteres linkes Märchen mehr.

Die Reduktion des CO2-Ausstosses auf 1 Tonne pro Kopf und Jahr ist die andere diskutierte Strategie. Sie fokussiert konkret das Hauptproblem, den zu hohen CO2-Ausstoss. Das 2000-Watt-Konzept ist stark auf Primärenergie fixiert und berücksichtigt das bekannte viel zu geringe Potenzial erneuerbarer Energien nicht ausreichend. In den Massnahmen zur Erreichung der Ziele ähneln sich die beiden Konzepte allerdings: Auch das 1t CO2/Kopf/Jahr-Ziel soll durch Erhöhung der Energieeffizienz und durch vermehrte Nutzung erneuerbarer Energien erreicht werden, allerdings unter erhöhter Elektrifizierung. Zudem müssten zur Überbrückung weiterhin alle verfügbaren Technologien, auch die Kernkraft, auch wenn man das heute niemand mehr gerne hört, genutzt werden – einfach klug und mit Augenmass.

Das 2000-Watt-Konzept bevorzugt Photovoltaik und Wind als saubere, aber leider auch sehr instabile Stromerzeugungsmethoden, was den grossen Strombezügern, z.B. dem öffentlichen Verkehr und der Wirtschaft nicht zugemutet werden kann. Kernstrom darf auch nach Japan nicht verteufelt werden, er ist ein nützliches Instrument zur Verbesserung und Unterstützung einer verbesserten Energieeffizienz, z.B. bei den energiefreundlichen Wärmepumpen. Ausserdem wird der Strombedarf in den nächsten Jahren mit Sicherheit noch zunehmen, nicht zuletzt durch Elektromobilität. Seit Jahren steigt der Verbrauch jährlich um ca. 2% an und alle Sparappelle an die Konsumenten waren regelmässig erfolglos. Das Resultat ist den meisten Bürgern kaum bekannt; wir hängen heute auch in der Stadt Zug zu fast 80% von der Kernenergie ab.

Der SVP Stadt Zug ist dezidiert gegen die 2000-Watt-Gesellschaft als Fernziel. Wir vertreten die Meinung, dass die Reduktion von CO2 das vordringlichere Ziel ist, weil sie ganz pragmatisch die Abkehr von den endlichen fossilen Energieträgern ins Zentrum rückt. Die 2000-Watt-Gesellschaft sehen wir dagegen als ideologische und kaum zu verwirklichende Zwängerei an, die dem Volk als vermeintliches Allheilmittel verkauft wird – um zukünftig sehr einseitig die Oeffentlichkeit zu instrumentalisieren. Niemand weiss, wie die Welt in 40 Jahren aussehen wird. Heute herrscht ein breiter Konsens darüber, dass die Eindämmung der schädlichen Emissionen die grössere Herausforderung der nächsten Jahrzehnte darstellt. Aus diesem Grund muss die kollektivistisch-kommunistische Initiative für eine visionäre 2000-Watt-Gesellschaft abgelehnt werden. Wir brauchen nicht linke Phantasievisionen, sondern Pragmatismus, gesunden Menschenverstand und weitere smarte technische Innovationen um die zukünftigen Herausforderungen sicher und vernünftig zu lösen.

Philip C. Brunner, Zug
Kantonsrat SVP
3. April 2011

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