Artikel
Armeekenntnisse gleich Null
Luzian Franzini, Co-Präsident der Jungen Grünen und völlig erfahrungslos im Dossier Armee, da er offensichtlich keinen Dienst leistet, zieht despektierlich in seinem Leserbrief genau über diese Institution Armee hinweg, die er vermutlich nur vom Hörensagen kennt. Er stellt die Frage, welche global tätigen Unternehmen heute noch Offiziere für den Dienst frei stellen und glaubt zu wissen, dass es diese Unternehmen nicht gibt.
Die Realität sieht anders aus, einerseits für all jene die anders als Herr Franzini Militärdienst leisten, aber auch für all jene die als Kader der Schweizer Armee sich für die Sicherheit unseres Landes engagieren. Ich selbst bin Offizier und arbeite in einer global tätigen Unternehmung. Mein militärischer Grad ist dabei kein Hindernis, sondern wird als Bereicherung angesehen, weil ich die tieferen Menschenkentnisse, die gute und privatwirtschaftlich anerkannte Führungsausbildung, die höhere Belastbarkeit und das strukturierte Vorgehen, dass ich in der Armee gelernt habe, auch in den Beruf mitbringe. Genau hier liegt der grosse Vorteil unserer Milizarmee. Es findet ein Know-How Transfer zwischen dem Beruf und der Armee statt, von dem beidseitig profitiert wird.
Das sieht auch der Präsident des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes so, denn er sagte 2012 anlässlich der Armeeabschaffungsinitiative der GsoA; "Die Wirtschaft steht geschlossen hinter unserer Armee". Persönlich finde ich es deshalb schade, wenn man im Übermut über tragende Institutionen unseres Landes derart herzieht ohne genauer Bescheid zu wissen. Politisch ist es meist schlauer, wenn man sich nicht zu allem äussert und sich auf jene Themen beschränkt, in welchen man sattelfest ist und sich auskennt. In allen anderen Themen, wo das nicht der Fall ist läuft man in die Gefahr einer Bauchlandung.
Gregor R. Bruhin, Gemeinderat SVP, Zug