Bedenkliche Zahlen
Jüngst hat der Kanton Zug die Zahlen zu den Schulabgängern 2025 veröffentlicht. Erfreulich ist, dass 99,7 Prozent eine Anschlusslösung nach der Schule haben.

Das ist dann aber auch schon das einzig erfreuliche. Denn fast 39% wählen den Weg an eine Zuger Mittelschule, 10% besuchen ein Brückenangebot und gerade mal 51% beginnen eine Lehre. Diese Zahlen sind bedenklich. Wenn dieser Trend weitergeht, wird der Fachkräftemangel noch weiter verstärkt.
Die Schweiz hat mit seinem dualen Bildungsweg ein hervorragendes Gefäss für die Ausbildung unserer Fachkräfte. Wenn nun aber immer mehr Jugendliche den Weg über weiterführende Schulen suchen, ist unser Ausbildungswesen ernsthaft gefährdet.
Unser (Aus-) Bildungswesen ist durchlässig gestaltet, d.h. unseren Jugendlichen stehen alle Wege offen, gerade nach Abschluss einer Lehre. Fragt sich also, warum immer weniger Jugendliche eine Lehre machen wollen. Dass eine Berufslehre nicht attraktiv ist, stimmt nicht. Die Jugendlichen lernen von der Pike auf ein Handwerk und sind von Anfang an mitten im Berufsleben und unterstützen mit ihrem Können die Wirtschaft.
Dass nur der Weg über eine gymnasiale Matura zu einer beruflichen Karriere führt, ist ebenso falsch und dem muss entgegengewirkt werden. Denn hier liegt wahrscheinlich der eigentliche Grund für den Run ans Gymnasium. Aber Eltern, die ihre Kinder auf Biegen und Brechen ans Gymnasium drängen belasten ihre Kinder enorm.
Die Jugendlichen stehen unter extremem Leistungsdruck, dem sie schwer standhalten können und sie brauchen oft Nachhilfeunterricht, um im Langzeitgymi überhaupt zu bestehen. Daher muss der Zugang zum Langzeitgymnasium stärker reguliert werden. Zum Schutz der Kinder und auch um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Ein zusätzliches Prüfungselement, so wie es der Regierungsrat vorschlägt, würde beim Übertritt von der Primarstufe zur Oberstufe viel Klarheit bringen, für die betroffenen Kinder, die Eltern und auch für die Lehrpersonen.
Den Fachkräftemangel mit der Zuwanderung zu mindern ist eine schlechte Idee. Wir haben bereits jetzt zu wenig Wohnungen, die Strassen sind verstopft und die Züge brechend voll. Kurz; wir leiden unter Dichtestress. Dies alles mindert die Lebensqualität in der Schweiz und das will niemand von uns.
Esther Monney-Rogenmoser, Unterägeri
Kantonsrätin SVP
Mitglied kantonsrätliche Bildungskommission

