Bildungsausbau? Bildungsabbau? – Bildungswirksamkeit!
Im Forum vom 18. Juni 2022 nennt Gymnasiallehrer A. Pfister aus Zürich die geplante Beschränkung des Zugangs zum Zuger Langzeitgymnasium einen Bildungsabbau. Der Begriff „Bildungsabbau“ ist in diesem Zusammenhang – bewusst oder unbewusst – irreführend, denn niemand will, dass unsere Jugendlichen sich weniger bilden.

Im Gegenteil: Nachdem offensichtlich einem immer grösser werdenden Anteil der Kantischülerinnen und –schüler die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Hochschulstudium fehlen, wird dessen Bildung durch die Zugangsbeschränkung in Zukunft verwesentlicht. Wenn diese Jugendlichen in der Sekundarschule durch die gemäss Lehrplan 21 vorgesehene berufliche Orientierung die Vielfalt unseres Arbeitsmarktes kennenlernen und sich mit ihren beruflichen Möglichkeiten und Interessen intensiv auseinandersetzen, statt ohne akademische Perspektive wertvolle Lebenszeit an der Kantonsschule zu verschwenden, können sie sich rechtzeitig und erfolgreich auf attraktive Lehrstellen bewerben, einen Beruf erlernen, der ihren Fähigkeiten entspricht und erst noch als gefragte Fachkräfte den Arbeitsmarkt bereichern.
Wenn wir hingegen – wie von Herr Pfister gefordert – die gymnasiale Bildung weiter ausbauen, werden wir früher oder später da landen, wo Länder wie Frankreich bereits heute stehen: Vor einer Masse enttäuschter arbeitsloser Jugendlicher mit gymnasialem Abschluss, ohne Berufsausbildung und ohne berufliche Perspektiven.
Daniel Gramm
Bildungsrat
Kantonsratskandidat SVP Zug