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Bundesfeier: unwürdiger Festakt in Zug

Ich bin entsetzt, dass wir in der Stadt Zug offenbar keine würdige Bundesfeier organisieren können. Am von «Zug Tourismus» organisierten «Tag der offenen Tür» gibt es dabei nichts auszusetzen. Was uns der Stadtrat aber als «offizielle Feier» am Abend des 1. August auf dem Landsgemeindeplatz auftischte, war an Trostlosigkeit leider kaum zu überbieten.
Die von den anderen Zuger Gemeinden publizierten Bundesfeier-Programme lassen vermuten, dass in all diesen Gemeinden, der Art und Bedeutung des historischen Anlasses entsprechend, würdige Feiern abgehalten worden waren. Wie es sich gehört: mit Kinderchor, Trachtengruppen, Turnverein-Darbietungen, Fahnenschwingern, Alphörnern, Lampion-Umzüge für die Kinder, volkstümliche Formationen, Jodler und Jodlerinnen, Feldmusik, Messe für die Heimat, Trychler-Gruppen, Talerschwinger, Ehren-Trachtendamen neben dem Fest-Redner, Delegationen der Vereine und dergleichen. Nicht so in der Stadt Zug.
Ich hatte an diesem Abend den Eindruck, wir seien an einer beliebigen Open Air-Veranstaltung, aber ganz sicher nicht an einer offiziellen, vom Stadtrat eines Kantonshauptortes der schweizerischen Eidgenossenschaft organisierten offiziellen Bundesfeier zum Gedenken an den Geburtstag, an die Entstehungs-Geschichte unseres erfolgreichen Landes und zu Ehren unserer Vorfahren.
Um sieben Uhr spielte noch eine Unterhaltungs-Band. Um acht Uhr hielt der ehemalige Bundesrat Kaspar Villiger eine dem Anlass würdige Fest-Ansprache. Anschliessend ertönte dann überraschend, ohne Ankündigung und in einer sehr miesen Ton-Qualität die schweizerische Nationalhymne, völlig ohne stimmliche Begleitung. In der Folge ging es dann mit einer Pop/Rock-Band weiter, die aufgedrehte Lautstärke dröhnte den ganzen Landsgemeindeplatz so dermassen zu, dass kaum mehr eine Verständigung möglich war. Damit war der Hauptteil des offiziellen Festaktes dann beendet. Ein Armutszeugnis sondergleichen für Zug. In keinem anderen Land der Welt wird eine Nationalfeier so dermassen verhunzt wie es die Organisatoren hier fertigbrachten.
Wie dekadent kann man eigentlich sein, um seine eigene Geschichte, Herkunft und Identität dermassen zu verleugnen? Wir Schweizer, und ganz besonders wir Zuger, können, dürfen und wollen doch stolz sein auf unsere Geschichte und die daraus resultierenden Errungenschaften!
Hat der Stadtrat das Geschichts-Verständnis verloren oder kuscht er vor einem vermeintlichen «Zeitgeist», der es für das Zuger Volk ratsam erscheinen liesse, sich möglichst minderwertig und unauffällig zu machen, um sich dann später problemlos in die uns umgebende «neue europäische Ordnung» einzugliedern, deren Staaten sich schon seit geraumer Zeit der Illusion der Konkursverschleppung hingeben? Absurd.
Das Verhalten der Organisatoren ist insbesondere gegenüber Kindern und Jugendlichen total verantwortungslos. In unserer reizüberfluteten Welt ist es gerade für die heranwachsende kommende Generation entscheidend, dass sie zu ihrer Identität findet und «Wurzeln schlagen kann». Unsere Identität ist eben gerade nicht – wie von den Organisatoren sehr perfid suggeriert – «beliebig», «urbanisiert», «globalisiert», «banal», «anonym» und wir müssen uns unserer Herkunft und Identität doch in keinster Art und Weise schämen!
Willi Vollenweider, Kantonsrat, Stadt Zug

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