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Das duale Bildungssystem – eine Erfolgsstory

Die Qualität der Schweizer Arbeit ist weltweit bekannt. Der Grundstein dieser Qualität legt die Berufslehre mit seinem dualen Bildungssystem. Der Weg mit praktischer Ausbildung und gleichzeitiger angemessener theoretischer Wissensvermittlung hat sich über Jahrzehnte bewährt.

Mit den Jahren hat sich aber leider eine zunehmende Akademisierung bei der Berufslehre eingeschlichen. Weiterentwicklung bei der Berufslehre ist durchaus angebracht. Aber hier wird das erprobte System quasi gekippt und die Praxis fällt immer mehr der Theorie zum Opfer. Obwohl gar nicht nötig, scheint es, als wolle man mit mehr Theorie die Berufslehre künstlich aufwerten. Was auch dazu führt, dass im Bildungsplan zu viel Berufsfernes steht.

Für Jugendliche, welche eine Lehre absolvieren und die Kapazität für viel Theorie haben und dies auch wollen, gibt es die Berufsmatura. Sie ist eine gelungene Weiterentwicklung der Berufslehre und öffnet Tür und Tor zu höheren Ausbildungsstufen. Eine Schweizer Unsitte ist, ins Ausland zu schielen und Altbewährtes auf Kosten von europäischen Normen zu ändern. Denn in vielen europäischen Ländern gehen die Lernenden faktisch zur Schule, lernen viel Theorie und haben ab und zu ein Praktikum.

Junge Menschen, die sich für eine Berufslehre entscheiden, wollen vor allem das Handwerk erlernen und sich nicht mit all zu viel Theorie herumschlagen. All diese trockene Materie, inklusive berufsfernem Schulstoff führt bei den Jugendlichen zu Frustration, Überforderung bis hin zu Lehrabbrüchen. Deshalb muss die Berufslehre wieder zurück zu ihrem Kerngeschäft, nämlich das Handwerk zu vermitteln.

Viele unserer ausländischen Mitbürger sind zu wenig mit unserem Bildungssystem vertraut und kennen unser System der Berufslehre nicht. Sie denken noch immer, dass nur eine Matura zu einer erfolgreichen Berufskarriere verhilft. Aber auch viele Schweizer Schüler drängen mehr und mehr ans Gymi. Von daher muss die Anerkennung der Lehre dringend wieder gesteigert werden.

Für Ausbildungsbetriebe ist es zu einer grossen Herausforderung geworden Lernende auszubilden, nur Fachwissen zu vermitteln reicht heute nicht mehr. All die Theorie macht auch nicht vor den Ausbildungsbetrieben halt und der Aufwand dafür ist erheblich. Mit der Folge, dass viele kleinere KMU-Betriebe keine Lernenden mehr ausbilden, was sehr bedauerlich ist. Das einheimische Gewerbe trägt einen enormen Teil zur Ausbildung und Entwicklung unserer Jugendlichen bei und sichert den Fortbestand von heimischen Fachkräften.

Darum sollte auch der Staat diesem Mehraufwand der Ausbildungsbetriebe mehr Achtung schenken. Gerade im Kanton Zug, in dem die internationale Wirtschaft eine grosse Rolle spielt, ist es wichtig, dass das einheimische Gewerbe nicht vergessen geht und unterstützt wird.

Die Kantonsratsfraktion der SVP hat auf meine Initiative hin eine Interpellation eingereicht. Darin wollen wir wissen, ob sich der Regierungsrat dieser Problematik bewusst ist, wie er die KMU-Ausbildungsbetriebe unterstützen kann und wie er direkt Einfluss nehmen kann, damit der zunehmenden Akademisierung der Berufslehren Einhalt geboten wird.

Wollen wir den Fortbestand einheimischer Fachkräfte sichern, müssen wir unser duales Bildungssystem bewahren. Es hat sich seit Jahrzenten bewährt und zeichnet sich durch seine Qualität aus.

Esther Monney-Rogenmoser, Unterägeri
Kantonsrätin SVP

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