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Das Zuger Volk wurde desinformiert

(Replik zum Beitrag in der Neuen ZZ vom 29.12.2010, Seite 19, Volk wird informiert)

Ist es nicht seltsam, wenn ein abgewählter Zuger Regierungsrat an seinem drittletzten Arbeitstag in alle Haushalte des Kantons Zug, notabene auf Kosten des Steuerzahlers, Informationsbroschüren verteilen lässt, die sein Prestige-Projekt „Innovationsschule“ der Bevölkerung näher bringen soll? Wenn nun vom abtretenden Bildungsdirektor Patrick Cotti zum Schluss noch behauptet wird, dass in der Vergangenheit zuweilen falsch über die Innovationsschule berichtet worden ist, dann ist dies nicht mehr als eine Verunglimpfung seiner politischen Gegner und eine politische Rechthaberei, welche eher in Richtung Behördenpropaganda anzusiedeln ist. Wieso soll es in kantonalen Direktionen anders zugehen als in eidgenössischen Departementen? Der abgetretene SP-Bundesrat Moritz Leuenberger enthüllte übrigens in einem Interview im TV-Lokalsender Tele Züri kürzlich folgendes: „Es gibt Propaganda-Stäbe in einzelnen Departementen, welche die Medien beeinflussen, auch mit Unwahrheiten.“ Kommentar überflüssig.

Die perfide Aktion des gescheiterten Bildungsdirektors hat viel eher den Anstrich einer politischen Zwängerei. Dies darum, weil das Zuger Stimmvolk vor etwas über einem Jahr „HarmoS“ abgelehnt hat und zwei Noteninitiativen von bürgerlicher Seite, darunter diejenige der SVP, hängig sind, die im 2011 beide zur Abstimmung gelangen sollen. Mit zu dieser Zwängerei gehört auch, dass die Bildungsdirektion nach den kantonalen Wahlen an der Kantonsschule Zug eine unausgewogene Propagandaveranstaltung in eigener Sache zur geplanten Innovationsschule durchführte, an der vor allem die Befürworter zu Wort kamen.

Beide im 2011 zur Abstimmung kommenden Noteninitiativen laufen der geplanten neuen Innovationsschule zuwider, welche nach dem Vorbild der umstrittenen Laborschule Bielefeld (D) während der gesamten obligatorischen Schulzeit auf herkömmliche Schulnoten verzichten soll. Die bequeme Politik der linken „68-er Generation“ ohne Leistungsziele ist bereits folgenschwer gescheitert, der Wind hat glücklicherweise gedreht. Eine Pädagogik, die kuschelige Atmosphäre und Wohlfühlen messbaren Leistungen vorzieht, betrügt die Schulkinder um die Erfahrung mit den notwendigen Eigenschaften für das Bestehen in der globalen Leistungsgesellschaft: Durchhaltewillen, Verantwortungsbewusstsein, Leistungsbereitschaft und Zielorientierung. Schulnoten sind nichts anderes als Ausdruck dieser Tugenden und der sie vermittelnden Pädagogik. Damit die Wirtschaft des Kantons Zug auch in Zukunft auf gut ausgebildete Absolventen seiner staatlichen Schulen zählen kann, wird sich die SVP auch weiterhin für die Beibehaltung leistungsorientierter Schulen einsetzen.

Philip C. Brunner, Kantonsrat SVP
31. Dezember 2010

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