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Die Reinkarnation des Bünzli

Jeder Schweizer darf auf öffentlichen Wegen spazieren, wandern oder joggen. Das ist gesund und macht vielen Leuten Spass. Und nur weil man diese Freizeitbeschäftigungen nicht jedem Bürger per Gesetz aufzwingen möchte, ist man dennoch nicht automatisch ein Gegner dieser Aktivitäten.

Gleich verhält es sich in vielen Bereichen des Umweltschutzes. Dachbegrünungen beispielsweise bieten Lebensräume und sind schön anzusehen. Bin ich nun aber gegen den Umweltschutz, nur weil ich Dachbegrünungen nicht per Gesetz vorschreiben möchte?

Auch werden Sie vermutlich kaum einen SVPler finden, der dem Nachbarn eine Alternative zu einer Ölheizung oder eine Naturwiese im Garten verbieten möchte. Man kann also problemlos Naturfreund und Umweltschützer sein, ohne eine Gesetzesflut zu produzieren. Nicht nur, wer anderen seine Lebensweise und Ideologie per Gesetz aufzwingen will ist ein guter Grüner. Man kann genauso gut ein guter Grüner sein, wenn man seinen Müll nicht an den Strassenrand wirft, selten fliegt oder anderen ihren individuellen Beitrag an eine bessere und schönere Umwelt nicht verbietet.

Die linken Grünen neigen nun aber traditionell auch in diesem Bereich zu staatlicher Intervention. Aber auch hier gilt: Nicht jedes Gesetz, nicht jede Lenkungsabgabe und nicht jede Subvention ist automatisch ein Beitrag zur Rettung der Welt. Es ist aber auch in gewissem Masse menschlich, dass sich die jeweiligen Profiteure an entsprechende Zahlungen gewöhnen und diese auch verteidigen und fördern. Und spätestens dann ist nicht mehr immer nur die Rettung des Planeten das einzige Motiv für Aktivismus.

Dass mehr Menschen eine höhere Belastung für die Umwelt darstellen ist vermutlich unbestritten. Mehr Menschen führen aber auch zu knapperen Platzverhältnissen und somit zu höheren Preisen. In der Folge sinkt in der Regel auch die Geburtenrate, was einer Selbstregulierung gleichkommt. Durch Verdichtung wird nun versucht, die Zuwanderer unterzubringen, während gleichzeitig das Problem für die Ansässigen verschärft wird. Wenn die Schweiz in Sachen Umweltpolitik schon eine Vorbildfunktion einnehmen soll, dann soll das auch für die Populationsdichte gelten. Und deshalb hat Zuwanderung sehr wohl mit Umweltschutz zu tun, wenn man seine politische Ideologie bei Umweltthemen nicht selektiv anwendet.

Über den Klimawandel und den menschgemachten Anteil daran, herrscht in entsprechenden Forscherkreisen ein breiter Konsens. Trotzdem würde ich mich auch hier gegen ein Forschungsverbot wehren, obwohl es nur noch Geldverschwendung ist, nachdem keine grundlegenden Debatten mehr darüber geführt werden (dürfen). Vielmehr vertraue ich auf Jugendliche, welche in ernster Sorge um ihre Umwelt zur Forschung an Bandenergie-, Antriebs-, Agrartechnik oder Ähnlichem beitragen und so auch unsere Abhängigkeit von nicht immer freundlich gesinnten Drittstaaten mindern. Spätestens dann werden diese echten Umweltschützer hohes Ansehen bei SVPlern geniessen.

Früher wollten die Bünzlis dem Nachbarn die Farbe des Gartenhages, die Länge des Damenrocks oder das Besuchsrecht von Unverheirateten vorschreiben. Der Öko-Bünzli will nun seinem Nachbarn die Heizung im Keller, das Auto vor dem Haus, den Jutesack zum Einkaufen und vieles mehr vorschreiben und ist dabei kein Bisschen toleranter. In dem Sinne fühle ich mich als naturverbundener und umweltbewusster Bürger wohl und am richtigen Ort in der SVP.

Andreas Bächtold, Neuheim
Mitglied der Parteileitung, SVP Kanton Zug

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