Die Schweiz spricht bald alles – nur nicht mehr sich selbst
Mit Befremdung und grossem Erstaunen habe ich gelesen, dass die Post nun auch Beratungen auf Algerisch, Türkisch, Marrokanisch und weitere Sprachen anbietet. Was auf den ersten Blick wie ein kundenfreundlicher Service erscheint, ist in Wirklichkeit ein falsches Signal an die Integration – und an den Steuerzahler.

In der Schweiz gilt: Wer hier lebt, soll sich integrieren – dazu gehört auch, sich in einer Landessprache verständigen zu können. Dass ausgerechnet ein staatsnahes Unternehmen nun aktiv dazu beiträgt, Parallelgesellschaften zu verfestigen, ist mehr als fragwürdig. Statt die Integration zu fördern, wird das Prinzip der Anpassung unterlaufen. Wer sich auch nach Jahren weigert, eine Landessprache zu sprechen, sollte nicht noch darin bestärkt werden, dass dies ohne Konsequenzen bleibt.
Zudem stellt sich die Frage: Wer bezahlt diesen «Service»? Die Post hat in den letzten Jahren zahlreiche Schalter geschlossen, Leistungen gekürzt und die Preise immer mal wieder erhöht – nun werden Ressourcen in mehrsprachige Beratung investiert? In einer Zeit, in der selbst die Grundversorgung infrage steht, ist das nicht nachvollziehbar.
Integration funktioniert nicht über Komfortzonen, sondern über Herausforderungen. Wer sich in der Schweiz niederlässt, dem ist es zumutbar, sich auf Deutsch, Französisch oder Italienisch mit Behörden und Dienstleistern zu verständigen. Alles andere schwächt unsere kulturelle Identität und belastet letztlich unser Zusammenleben.
Alex Haslimann, Kantonsrat Risch