Doppelspurausbau Walchwil
Wir bauen die Verbindung von Morgen. Mit diesem Titel wurde das Informationsblatt der SBB mit der Einladung des Gemeinderates in den Walchwiler Haushaltungen verteilt. Für mich kam diese Einladung etwas überraschend. Ist aber ein gutes Zeichen, dass unser Gemeinderat und die Verantwortlichen der SBB gut zusammenarbeiten.
Zurzeit erarbeiten die SBB das Auflageprojekt und dieses sollte noch bis ende Jahr dem Bundesamt für Verkehr überwiesen werden. Ebenso ist vorgesehen, dass die Pläne im 1. Quartal 2014 öffentlich aufgelegt werden. Da besteht dann die Möglichkeit Einsicht zu nehmen und zu prüfen, ob unsere Wünsche im Projekt miteinbezogen wurden, oder ob noch weitere Korrekturen nötig sind.
Einiges bleibt noch zu tun in Sachen Personentransporte zwischen Walchwil und Zug sowie Walchwil Goldau, und da ist der Gemeinderat, aber auch das Amt für den öffentlichen Verkehr noch stark gefordert, will man verhindern, dass die heutigen Pendler auf das Auto umsteigen.
Die künftige Doppelspur im Detail: Mit der Substanzerhaltung an Tunneln und Brücken können zukünftig auch Doppelstockzüge zwischen Arth-Goldau und Zug verkehren. Ab dem Bahnhof Richtung Norden wird das bestehende Gleis auf einer länge von 1.7 Kilometern zurückgebaut und durch eine Doppelspur ersetzt. Züge können sich künftig auf einer Länge von 2.2 Kilometern kreuzen. Es garantiert auch dass unsere bewährte Stadtbahn und die Regio Züge wieder in vollem Ausmass verkehren können.
Ab dem Fahrplanwechsel 2014 werden nämlich sechs Regio-Züge wegen Kapazitätsengpass aus dem Fahrplan gestrichen. Mit der Streckensperre kann die Linienführung optimaler in die Landschaft eingepasst werden. Die Trasseeerweiterung erfolgt vornehmlich hangseitig. Die beiden Stahlfachwerkbrücken St.Adrian und Rufibach gelten als Lärmsonderfall und sollen einer weiteren Sanierung speziell gegen Lärm unterzogen werden. Die Immissionsgrenzwerte sollen nach dem Umbau im ganzen Gebiet um die Stahlfachwerkbrücken eingehalten werden.
Am schnellsten lassen sich die Erneuerungsarbeiten mit einer Streckensperre zwischen Zug-Oberwil und Arth Goldau ausführen. Die Bauzeit konnte mittlerweile auf eineinhalb Jahre reduziert werden. Es ist vorgesehen, dass eventuell im Zweischicht Tagesbetrieb gearbeitet werden kann. Die ersten Vorarbeiten sollen ab Mitte 2016 beginnen. Die Hauptarbeiten folgen 2017 und 2018.
Das bestehende Bahntrassee wird zwischen Zug und Arth-Goldau komplett und dauerhaft erneuert. Unterbau wie Schotter Schienen und Schwellen werden fachmännisch entsorgt. Die Schwellen werden in einer spezialisierten Firma verbrannt, der Schotter soll je nach Verunreinigung gewaschen und je nach Qualität wieder verwendet werden.
Unter den Substanzerhalt fallen z.B. die Sanierung von sieben Tunnels. Grösstes Objekt Stadtviadukt mit Tunnel Zug (Länge 585 m). Investitionsvolumen rund 20 Mio. CHF. Die Finanzierung ist zugesichert und erfolgt über das Programm Zukünftige Entwicklung Bahninfrastruktur des Bundes(ZEB) Doppelspur Walchwil und über das ordentliche Budget für den Erhalt der Eisenbahninfrastruktur (Leistungsvereinbarung der SBB-Bund) Substanzerhaltung.
Nach der 30 tägigen öffentlichen Auflage in Zug und Walchwil soll eine weitere Informationsveranstaltung Ende Februar 2014 stattfinden. Ich hoffe diese weckt wieder so grosses Interesse wie jene vom letzten Montag.
Moritz Schmid, Walchwil
Kantonsrat