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Eine starke Volksschule braucht eine echte demokratische Kontrolle

In Volksschule steckt das Wort Volk. Volksschule ist aber nicht nur die Schule für das Volk, sondern auch die Schule, in welcher das Volk mitbestimmt. Demokratische Kontrolle ist das A und O der Volksschule. Die demokratische Kontrolle macht die Volksschule aus. Um diese demokratische Kontrolle ist es allerdings nicht gut bestellt im Schweizer und Zuger Schulwesen – dafür (oder deswegen?) ist das Reformtempo umso höher. Frühenglisch, Frühfranzösisch, Integration, prüfungsfreie Übertritte, Abschaffung und Wiedereinführung der Noten, geleitete Schule, Qualitätsmanagement bis zum Abwinken und jetzt noch der Lehrplan 21 – und diese Liste ist nicht einmal abschliessend.

Verantwortlich für dieses Reformtempo ist nicht das Volk, sondern die Politik und ihr fataler Glaube an die Expertokratie. Am Volk ist es dann, wenn es darum geht, die schlimmsten Fehlentwicklungen wieder rückgängig zu machen. Erinnert sei in diesem Zusammenhang an die wieder aufgeflammte Fremdsprachen-Debatte, an die Wiedereinführung der Noten im Kanton Zug oder – mit Blick nach Zürich – an die Abschaffung der Basisstufe sowie die Wiedereinführung der Mundart im Kindergarten. Am Volk ist es, die Probleme zu lösen, welche Bildungspolitiker, trendige Wissenschaftler und übereifrige Verwaltungsangestellte anrichten.

Zwei Vorstösse der Zuger SVP zielen darauf, wieder mehr Demokratie in die Bildungspolitik zu bringen. Ein Vorstoss, nämlich die Zuständigkeit für den Lehrplan beim Kantonsrat anzusiedeln, ist an der vorletzten Kantonsratssitzung am Widerstand der anderen Parteien gescheitert. Ein zweites Anliegen der SVP betrifft die Zusammensetzung des Bildungsrats, der nun auch in Zukunft über den Lehrplan entscheidet. In den Augen der SVP soll für den Bildungsrat gelten, was mittlerweile üblich ist: Die strategische Ebene soll von der operativen Ebene getrennt werden.

Wer selber eine Schule positiv leitet, soll selber nicht auch noch im strategischen Bildungsrat sitzen können. Was logisch klingt, wird bei der kommenden Schulgesetzrevision auf erbitterten Widerstand sämtlicher Parteien ausser der SVP stossen. Natürlich verbunden mit dem Hinweis, dass der Bildungsrat eben ein Fachgremium und ein Rektor in diesem eben unverzichtbar sei. Die SVP sieht das anders. Die SVP sieht, dass das Unheil im Bildungswesen eigentlich immer von angeblich unpolitischen Experten und Fachgremien ausgeht.

Die Volksschule krankt daran, dass das Volk an dieser Schule immer weniger zu sagen hat. Wenn das so weiter geht, dann werden uns einmal die Argumente für die Volksschule ausgehen. Dann kann man mit Fug und Recht (und die FDP fände wohl Gefallen daran) auch die Privatschule fordern. Die SVP will das nicht, sie will, dass das Volk an der Volksschule wieder mehr zu sagen hat.

Im Moment machen es sich die anderen Parteien etwas gar einfach. Sobald SVP draufsteht, kann jeder in den Chor der Entrüsteten oder Belustigten einstimmen und das eigene Denken an der Garderobe abgeben. Für die Volksschule ist dieses Verhalten katastrophal, wie die obige Aufzählung zeigt. Wer eine starke Volksschule will, sollte sich für mehr echte demokratische Kontrolle einsetzen. Genau dies macht die SVP.

Manuel Brandenberg, Kantonsrat, Fraktionschef SVP

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