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Entwicklung ohne sprachlichen Zwang
Gemeinsam Chugelibahn spielen, das Znüni teilen und Freundschaften schliessen – so erinnert man sich an den Alltag im Kindergarten. Die Kinder prägen ihr Sozialverhalten aus und lernen vernetztes Denken – ohne zusätzlichen Druck. Unverständlich, wieso man dabei nicht ebenso lässig in traditionellem Mundart, sondern in Hochdeutsch miteinander sprechen sollte. Nach dem Übertritt in die Primarschule ist Hochdeutsch ein Muss, ohne Frage. Doch sollte auch dort eine gewisse Unbeschwertheit präsent sein. Fächer wie Sport oder Handwerken, wobei der Fokus auf Kreativität und physischem Geschick liegt, brauchen keinen sprachlichen Zwang.
Ein bisschen fragwürdig ist es schon, dass es doch tatsächlich eine Initiative benötigt, um die Schweizer Volkssprache zu legitimieren. Ganz zu schweigen vom persönlichen Nutzen jedes Kindes, steuert Mundart auch einen wesentlichen Teil zur Integration bei. Unbefangen können sich ausländische Kinder mit ihren Gspändli austauschen und ihren Dialekt entwickeln. Des Weiteren gilt es genau diesen Dialekt zu wahren. Wie sonst soll in Zukunft über den vermeintlich besten Dialekt in der Schweiz debattiert werden? Die individuelle Sprachentwicklung ist wichtig für die Aufrechterhaltung von Tradition und Schweizer Werten. Deshalb stimme Ich am 25. September Ja zur Mundartinitiative und lehne den Gegenvorschlag ab.
Kim Oliver Mächler
Präsident JSVP Kanton Zug
Präsident JSVP Kanton Zug