Es geht um Schulen und nicht nur um Standorte
Die Bisherige Diskussion, um die Schulplanung drehte sich vor allem um Standorte (Seilziehen in Bezug auf eine zweite Kantonsschule zwischen Menzingen/Berg und Cham/Ennetsee). Es geht nicht nur um Standorte, sondern in erster Linie um Schulen! Pädagogische und schulorganisatorische Aspekte sollten in den nächsten Wochen und Monaten ins Zentrum gerückt werden. Fragen wie die folgenden sollten im Zentrum stehen:
Welches ist aus pädagogischer, schulorganisatorischer und betriebswirtschaftlicher Sicht die Mindestgrösse und die Maximalgrösse einer kantonalen Mittelschule?
Wie viele Schüler sollen ein Langzeit-, wie viele ein Kurzzeitgymnasium besuchen?
Wie viele eine FMS und eine WMS?
Mit welchen Instrumenten kann und will dies der Kanton steuern?
Welche Ausbildungsangebote sollen die Mittelschulen des Kantons machen?
Welche passen zusammen und ergeben Synergien?
Welche Verteilung und welche Regelung der Durchlässigkeit zwischen den Mittelschulen ermöglicht es am besten, dass Schülerschwankungen in Zukunft aufgefangen werden können?
Welches Profil, welche Stärken haben die heutigen Mittelschulen?
Wie können diese optimal in die zukünftige Planung einbezogen und weiterentwickelt werden?
Wie viele Standorte und welche Kombinationen ergeben sich aus diesen Überlegungen?
Die neue Ausgangslage (zusätzliches Landstück in Cham), bietet die Chance, der pädagogischen Diskussion mehr Raum zu geben. Sie birgt aber auch Gefahren in sich, unter anderem:
Frustration und Verunsicherung der Lehrpersonen, Schüler/innen und Eltern durch diese unerwartete politische Kehrtwende. Den Schulen müssen dringend und schnell wieder eine verlässliche Zukunftsperspektive und Planungssicherheit gegeben werden!
Mittelschulen brauchen dringend Schulraum, insbesondere die Kantonsschule braucht Entlastung, Bauprojekte in Menzingen und an der Hofstrasse stehen dafür bereit und müssten nur aus der Schublade gezogen werden. Phase der Provisorien muss, aus schulorganisatorischen und nicht zuletzt auch aus finanziellen Gründen, möglichst kurz gehalten werden! Es kann nicht sein, dass für zig Millionen Franken Provisorien bis 2025 gebaut werden und Hunderte von Schüler/innen in Provisorien statt Neubauten gesteckt werden!
Karl Nussbaumer, Menzingen
Kantonsrat SVP / Vizefraktionsschef
16. Mai 2012