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Fragen zum Fall des Ladendiebs von Zug

Der Fall des Ladendiebs, der bei seiner Flucht im Metalli in einen Pfosten knallte, hat ja bereits weit herum für Aufsehen gesorgt. Für mich als „anderer Passant“ bleiben allerdings einige Fragen zu diesem Fall offen, welche in den Berichterstattungen nicht behandelt wurden.

Gemäss Einschätzung weiterer Zeugen hatte es mehr als eine Viertelstunde gedauert, bis die Polizei eintraf. Wohlgemerkt mitten in der Stadt Zug. Und diese schienen sich auch erst auf den letzten Metern zu beeilen. Wenn man auf der einen Seite mehr Zivilcourage fordert und auf anderen Seite die Helfer so lange warten lässt, so ist das für ersteres Anliegen nicht gerade hilfreich. In diesem Falle kam für die Helfer noch erschwerend dazu, dass der Ladendieb seitlich mit dem Kopf massiv in einen Pfosten geknallt war, die daraus erlittenen Verletzungen nicht abschätzbar waren (ein weiterer Helfer hatte deshalb mit dem Notruf Kontakt) und die Helfer ständig zwischen Pflege- und Festhaltemodus hin und her wechseln mussten.

So ist es natürlich ungleich schwieriger jemanden an Ort und Stelle zu halten, als wenn man ihn einfach auf dem Boden fixieren kann. Wenn möglich – und mit kalkuliertem Risiko – helfen wir Zivilpersonen der Polizei (bzw. der Gesellschaft) gerne. Als Gegenleistung erwarten wir in solchen Fällen aber auch vollen Einsatz von der Polizei.

Zum Ladendieb stellt sich mir die Frage, weshalb genau dieser Herr aus Marokko, der auf italienisch fluchen kann, hier in Zug auf Diebestour ist. Spontan lassen mich diese Eckwerte vermuten, dass es sich hier wieder mal um einen Wirtschaftsflüchtling handelt, der von Italien nicht allzu stark daran gehindert wurde in die Schweiz weiterzureisen. Aufgrund seiner Sprachkenntnisse müsste er sich also schon länger in Italien aufgehalten haben und somit, vorausgesetzt die These ist korrekt, von Italien im Schengen/Dublin-System registriert worden sein. Und da dieses System gemäss Bundesrat hervorragend funktioniert, müsste er nach Italien zurück gebracht werden. Ich zweifle.

Interessieren würde mich auch, ob bei diesem Ladendieb eine Hausdurchsuchung statt gefunden hat und ob dort weiteres Diebesgut gefunden werden konnte. Oder vielleicht sogar sein Komplize (oder Hinweise auf ihn), der ja bestimmt schnell mit den Überwachungsbildern identifiziert hätte werden können.

Oder wären all diese Bemühungen zu aufwändig um das Gewerbe und die Bevölkerung vor kleinen Dieben (deren Zahl gemäss Aussagen von Mitarbeitern in angrenzenden Geschäften zur Zeit massiv steigt) zu schützen? Während wir im Metalli auf die Polizei warteten, hatte ich einige Zeit um auf solche Ideen zu kommen.

Den Kritikern von couragiert einschreitenden Mitmenschen möchte ich noch entgegnen, dass die meisten Schweizer im Militär für solche Einsätze ausgebildet und eingesetzt werden. Unser Milizsystem ist mehr als nur graue Theorie. In Militär und Politik fliesst Fachwissen aus dem Privatleben ein und auf der anderen Seite behält eine Privatperson auch im zivilen Leben seine erworbenen Fertigkeiten.

Andreas Bächtold
Präsident SVP Neuheim

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