Gewaltzunahme – was ist zu tun?
In München läuft der Prozess gegen die drei unglaublich brutalen Schweizer Jugendlichen. Während es früher auch zu Schlägereien kam (z.B. Pausenplatz), stellt man heute eine deutlich höhere Brutalität der Vorfälle fest. Was ist zu tun, insbesondere in Zug?
„Das sind Einzelfälle“, hört man oft. Die Realität zeigt ein ganz anderes Bild: Kreuzlingen im Mai 09. Drei Jugendliche schlagen eine Person grundlos zusammen. Eine Kamera filmt mit. Die Bilder sind schockierend. Wie in München wurde auch hier der Kopf wie ein Fussball getreten. Lesen Sie das bitte nochmals: der Kopf wie ein Fussball getreten. Wo sind wir denn heute angekommen? „Das zeigt die Intensität, mit der Körperverletzungen vermehrt begangen werden“ sagt P. Müller, Untersuchungsrichter in Kreuzlingen. Ahnliches hört man von anderen Städten, so auch aus dem benachbarten Zürich: Messerstecherei unter Jungen in Zollikerberg (August 09), Parkplatzmord in Volketswil, wo eine 16-Jährige erschossen wurde (März 09) usw.
In Zug geht es langsam in die gleiche Richtung. Unter www.stopp-der-gewalt-in-zug.ch können Sie sich gleich selber ein Bild von der Situation machen. Auf dieser Seite wurden bis jetzt nur Vorfälle auf Stadt-Zuger Boden aufgeführt, auf kantonaler Ebene wären es deutlich mehr.
Wie weiter? Diese Gewaltbereitschaft lässt den Ruf nach wertorientierter Erziehung mit definierten Freiheiten und klar aufgezeigten Grenzen ertönen Verantwortung und Erziehung in der Familie. Darüber hinaus muss krasses Fehlverhalten auch Konsequenzen haben, sonst macht sich unser Rechtsstaat nur noch lächerlich und begünstigt Gewalt noch mehr. Um mir ein besseres Bild zu machen, durfte ich einen mehrstündigen Einsatz der Zuger Polizei live begleiten (für Kantons- und Gemeinderäte zu empfehlen). Die Respektlosigkeit gegenüber der Polizei hat mich erstaunt. So geht’s nicht weiter. Es braucht deutlich mehr Ressourcen für Karl Walker, Chef der Zuger Polizei. Es liegt in den Händen der Kantonsräte – Handeln ist jetzt angesagt!
Dr. Beat Bühlmann
Vize-Präsident SVP Stadt Zug
31. März 2010