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Hütet Euch am Morgarten – die Unternehmenssteuerreform III (USR III) könnte für den Kanton Zug ins Auge gehen – das kommt mir bekannt vor
Langsam wird die USR III politisch aktuell. Die Zugerzeitung titelte kürzlich „die Reform wird zur Belastungsprobe“ um weiter festzustellen, dass man der USR III „gelassen“ entgegensehen könne. Wirklich? Nein ich bin ganz und gar nicht einverstanden, dass das so stimmt. Auch wenn die Vorlage noch nicht in allen Zügen fertig ausgestaltet ist, bleiben doch ein paar Punkte die noch nicht überzeugen.
Erstens ist die Gegenfinanzierung zu den Steuerausfällen gar nicht festgezurrt. Auch der Bund muss zukünftig von Defiziten ausgehen. Zweitens erinnere ich mich gut an die Diskussion zum NFA: Vier von fünf Zuger Parlamentariern, stimmten dem NFA zu, das Volk behielt mit 85% Nein mehr als recht: 2008 ging man von einer Belastung von CHF 121 Mio. aus. In der Zwischenzeit wissen wir es besser – Zug budgetiert für 2016 mit CHF 326 Mio. NFA und gleichzeitigem Defizit von CHF 176,3 Mio.! Eine nochmalige solche totale Fehleinschätzung können wir uns nicht leisten. Drittens: Wir haben hier, nicht wie Zürich, Genf und Basel-Stadt Standortvorteile à gogo.
Der Vorteil hier sind die moderaten Steuern! Wenn alle anderen ähnlich tiefe Unternehmenssteuern anbieten, besteht doch kein Grund mehr hierher zu kommen – auch nicht zu bleiben.
Philip C. Brunner
Kantonsrat, Zug
Kantonsrat, Zug