Ideologie aus der Steckdose
Die grosse Lebenslüge der Befürworter der Energiestrategie lautet: alles was wir wollen, ist machbar. Dass sie sich dabei in Widersprüche verstricken und die Realität ausblenden, ist offensichtlich.
Schauen wir genauer hin: Die Befürworter der Energiewende wünschen sich Solarstrom, Wasserkraft und Windenergie. Stromimporte und Kernkraftwerke wollen sie nicht. Auch Gaskraftwerke wollen sie keine bauen. Die Fakten sind somit so, dass ausgerechnet das, was sie nicht wollen, durch die Energiestrategie zwingend gebraucht würde, weil das, was sie wollen, zur Deckung allein schon nur des Strombedarfs nicht genügen wird.
Wenn wir in der Schweiz selber weniger produzieren, werden wir mehr importieren müssen als heute. So einfach ist die Rechnung. Das Energiegesetz (EnG) verlangt innerhalb 18 Jahren den Aufbau einer Stromproduktion von 11,4 Terawattstunden aus neuen Erneuerbaren.
Teilt man das auf Wind und Sonne auf entspricht das einer Solarpanelfläche in der Grösse des Thunersees oder einem Drittel der verfügbaren Dachflächen plus 1300 Windturbinen. Blendet man die Problematik des Flatterstroms aus, wäre damit erst die Hälfte der Stromproduktion aus Kernkraft ersetzt. Man kann es drehen und wenden wie man will: Allein wegen physikalischen Grenzen ist das EnG absurd.
Es erstaunt somit nicht, dass es beim EnG nicht um Kraftwerke geht, sondern um ein Gesetz, welches dem Bundesrat alle Kompetenzen einräumt, die Konsumenten umzuerziehen, zu sanktionieren und ständig zu überwachen. Im 77 Artikel umfassenden Gesetzestext geht es um Rationierungen, Ermächtigungen oder Überwachungs- und Kontrollmechanismen.
Mir als freiem Bürger lässt ein solches Gesetz regelrecht die Haare zu Berge stehen. Wird das EnG am 21. Mai 2017 abgelehnt, geben wir dem Bundesrat den Auftrag, die Vorlage nochmals zu überarbeiten. Entgegen den Behauptungen der Befürworter stehen wir nicht unter Zeitdruck, nehmen wir uns also diese Zeit.
Deshalb ein klares NEIN zum schädlichen Energiegesetz!
Karl Nussbaumer
Kantonsrat Menzingen