Ja zum Bewährten, Nein zu Experimenten
Der Kanton Zug ist eine Erfolgsgeschichte. Seine Grundordnung, das Wahlsystem, ist seit 1894 unverändert. Es ist das bewährte Proporzsystem. Es stellt sicher, dass alle Parteien, Meinungen und Anschauungen gerecht und nach ihrem Wähleranteil in den Behörden vertreten sind. Der Proporz hat in der Vergangenheit garantiert, dass wir gute Regierungs- und Gemeinderäte hatten. Zudem bietet er auch jüngeren und noch nicht so bekannten Personen die Möglichkeit, in ein Amt gewählt zu werden. Wir sollten deshalb am Proporz festhalten und auf Experimente verzichten.
Nein zu einer Herrschaft der Wenigen
Der Majorz (das Mehrheitswahlsystem) führt dazu, dass die Kandidaten der stärksten Partei übermässig in der Regierung und im Gemeinderat vertreten sind. Eine solche Herrschaft der Wenigen ist undemokratisch. Sie bewirkt, dass eine Minderheit des Stimmvolkes die Mehrheit der Regierungssitze erhält. Dies widerspricht der bewährten eidgenössischen Konkordanz und führt zu unstabilen Verhältnissen. Das schadet uns allen.
Nein zu Filz und Vetternwirtschaft
Das bewährte Proporzwahlsystem (Verhältniswahlsystem) verhindert Filz in den Behörden. Das ausgewogene Verhältnis aller Parteien und des Gedankenguts, das sie vertreten, in der Regierung und im Gemeinderat stellt sicher, dass sich nicht das Beziehungsnetz einiger weniger auf Kosten aller anderen ausbreiten kann. Wer gegen den Majorz stimmt, stimmt damit auch gegen Filz, Vetternwirtschaft, Klüngelei und Kumpanei, zum Wohle der ganzen Bevölkerung.
Nein zu Zwängerei, Ja zur Einhaltung von Volksentscheiden
Das Zuger Stimmvolk stimmt innerhalb von rund 15 Jahren zum dritten Mal über die Einführung des Majorzsystems ab. Schon zweimal hat es Nein gesagt. Der dritte Anlauf innerhalb so kurzer Zeit widerspricht dem für die Stabilität der Rechtsordnung wichtigen Grundsatz, dass demokratisch gefällte Entscheide zu akzeptieren sind.
Dr. Rainer Kensy von Echlin
Walchwil