Ladenbesitzer können, müssen aber nicht länger öffnen
Ich stehe dazu, ich gehe am Samstag nicht gerne einkaufen. Die Stadt ist voll, die Menschenmenge dicht, der Stress hoch. Kürzlich bekam ich in diesem Zusammenhang eine gehässige Rückmeldung, insbesondere weil ich meine Einkäufe gern mit dem Auto erledige.
Bedürfnisse sind individuell und schlagen sich aufs Kaufverhalten nieder. Aus diesem Grund sehen wir aktuell auch eine starke Verlagerung in den Onlinehandel. Produkte sind schnell und zu jeder Tageszeit bestellt und werden einem erst noch nach Hause geliefert. Der Konkurrent für Ladenbesitzer sind daher nicht längere Ladenöffnungszeiten und auch nicht Autofahrer, die nicht gerne am Samstag einkaufen, sondern eine Veränderung im Konsumverhalten.
Dagegen gibt es zwei Mittel, entweder man drescht mit der Ideologiekeule auf die Konsumenten ein und macht ihnen ein schlechtes Gewissen, wenn sie lieber Abends und mit dem Auto einkaufen (so machen es die Jungen Grünen). Oder man macht effektiv etwas, um Ladenbesitzer zu unterstützen.
Dazu gehört eine Flexibilisierung der Ladenöffnungszeiten. Ladenbesitzer müssen deshalb nicht länger öffnen, aber sie können. Denn die letzte Unterscheidung warum man in den Laden statt in den Online-Shop geht, sind persönliche Beratung, Expertise und Vertrauen in die Fachperson auf der anderen Seite des Ladentisches.
Schaffen wir Rahmenbedingungen, dass Kunden diese Vorteile bequemer in Anspruch nehmen können. Wir helfen damit dem Gewerbe viel mehr, als mit klimaideologischer Argumentation, die übrigens sowieso wenig mit Ladenöffnungszeiten zu tun hat.
Kathi Büttel, Baar
Präsidentin JSVP Zug