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Man lernt für das Leben, nicht für die Schule

„Wann waren Sie zum letzten Mal in einer Primarklasse?“ Mehrmals wurde mir diese Frage bei der Unterschriftensammlung für die Volksinitiative „Noten ab der 1. Primarklasse“ von Lehrpersonal und Bildungsfunktionären gestellt. Nicht dass der Schwierigkeitsgrad dieser Frage besonders furchterregend sei, eher furchterregend ist der Hintergrund der Selben: Nicht die Schule soll den Dialog zur Arbeitswelt suchen, sondern die Bürgerinnen und Bürger sollen sich gar nicht erlauben, die Institution Schule in Frage zu stellen und mit konstruktiven Vorschlägen sich „reinmischen“.

Die Arbeitswelt hat sich in den letzten 20-30 Jahren gewaltig verändert: Ganze Gewerbeberufe wie Schmid oder Schreiner sind zum Beispiel mehrheitlich verschwunden, andere wie Auto- oder grafisches Gewerbe haben sich mit dem Einzug der Computerisierung grundlegend verändert. „Noten ab der 1. Primarklasse“ sind ein erster, wichtiger Schritt, die Leistungsbereitschaft zu fördern und um zukünftige Generationen für das Leben vorzubereiten.

Die zweite grosse Baustelle bildet die Entwicklung zum „individuellem Ausbildungsprofil“: Grundlagen-, Schwerpunkt-, Ergänzungs-, kantonale Zusatzfächer und die Maturaarbeit (Einzeln- oder in Gruppen) erlauben es, persönliche Interessen und Einstellungen stärker zu gewichten, als eine fundierte Basis. Das Resultat: Zwar werden die Abschlüsse einfacher erlangt, immer mehr Schulabgänger werden gleichzeitig den Anforderungen des Arbeitsmarktes nicht gerecht, weil die erworbenen Kenntnisse und erarbeiteten Kompetenzen (zu) einseitig sind.

Die inflationären Tendenzen von Berufen wie Soziologen, Psychologen usw. untermauern die dritte Fehlentwicklung im Ausbildungswesen: Unsere Gesellschaft braucht dringend  Ingenieure, Informatiker, Biologe sowie Persönlichkeiten, welche auch bereit sind, unternehmerisch zu handeln und Verantwortung zu übernehmen, und nicht eine Klasse von Lohnempfängern, welche ihr Heil in der Regel in den staatlichen Institutionen sucht und findet, und volkswirtschaftlich oft für die gegenseitige Arbeitsbeschaffung bekannt sind.

Die Bewältigung des Auftrages, junge Leute für das Leben vorzubereiten, würde die Bezeichnung „Innovationsschule“ verdienen, und nicht links gefärbte Projekte, welche nur der intellektuellen Eitelkeit von Ausbildungstheoretikern dienen.

Andrea Poncini,
Wahlverantwortlicher SVP Stadt Zug
15. September 2010

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