Massloses Bevölkerungswachstum gefährdet Identität und Traditionen
Wenn das Bevölkerungswachstum so weitergeht, dann droht der Schweiz demnächst eine Bevölke-rung von 10 Millionen Einwohnern. Mit der Schweiz wachsen der Kanton Zug und die Gemeinden.

Mehr als 131’000 Menschen leben mittlerweile in unserem Kanton. 16 Prozent mehr als noch im Jahr 2010. Die Gemeinde Baar knackte im vergangenen März gar die 25’000 Einwohnergrenze. Ein Ereignis, welches die Gemeinde als «Meilenstein» feierte. Ein Blick in den kantonalen Richtplan zeigt: weitere Meilensteine werden folgen. Spätestens im Jahr 2040 soll in Baar die Grenze von 30’000 Einwohner erreicht werden.
Unbestritten, Wachstum wie auch eine massvolle und nach den richtigen Kriterien gesteuerte Zuwanderung sind im wirtschaftlichen Interesse der Schweiz. Was wir jetzt aber haben, ist eine unkontrollierte Zuwanderung. Das auf die schiere Menge ausgerichtete Bevölkerungswachstum ist längst nicht mehr nachhaltig. In Baar etwa kämpft die Feuerwehr darum – trotz Bevölkerungswachstum – den Soll-Bestand erhalten zu können.
In vielen Vereinen fehlen Freiwillige und Vorstandsmitglieder. Für Fasnachtsanlässe finden sich teilweise keine Organisatoren mehr. Die Gesellschaft leidet. Identität und Traditionen drohen infolge des masslosen Wachstums verloren zu gehen. Baar und der Kanton Zug verkommen langsam zu einem anonymen Vorort der Stadt Zürich, indem sich keiner mehr kennt und sich niemand mehr in der Gesellschaft engagiert.
Mit der prognostizierten Bevölkerungszunahme stehen wir vor enormen Herausforderungen. Damit die Identität unserer Gemeinden und unseres Kantons nicht verloren gehen, braucht es auf nationaler Ebene endlich Lösungen, die das Bevölkerungswachstum auf ein erträgliches Mass reduzieren.
Auf kommunaler Ebene in Baar tun wir gut daran, masslose Grossprojekte, wie etwa den Bebauungsplan Spinnerei Lorze mit rund 370 Wohnungen für 700 Personen, abzulehnen. Zumal der erwähnte Bebauungsplan auch sonst in vielerlei Hinsicht (Verkehr, Parkierung, Wohnungsmix) Schwächen aufweist.
Michael Riboni, Baar
Kantonsrat SVP