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Mehr Bürde als Würdigung – zur Verabschiedung der abtretenden Kantonsräte Ende Legislatur 2011 bis 2014

Die beiden abtretenden Chef-Magistraten, Landammann Beat Villiger und Kantonsratspräsident Hubert Schuler, wurden gestern richtigerweise an der letzten Kantonsratssitzung durch zwei gute kantonsrätliche Redner gebührend und sympathisch verabschiedet. Ihre persönlichen Leistungen während ihrer zweijährigen Amtszeit wurden fair und offen gewürdigt. 
Mit grosser Ueberraschung musste ich dann allerdings mit Bedauern zur Kenntnis nehmen, dass dann kaum ein Wort des Dankes für die Arbeit der 22, immerhin war es jeder Vierte aus dem Kantonsrat austretenden Volksvertreter verloren wurde. Von deren Würdigung oder einer anderen kleinen Aufmerksamkeit, es hätte kein Schnaps sein müssen, ganz abgesehen. 
Natürlich steht das in keiner Geschäftsordnung des Kantonsrates, für deren Erarbeitung Mann und Frau im letzten Jahr ein Vermögen aufgewendet haben! Unter den Austretenden sind immerhin und hier nicht abschliessend einige Kollegen und Persönlichkeiten die einen kurzen individuellen Dank für Ihre langjährige Arbeit im Dienste unseres Freistaates, des Kantons Zug doch verdient  hätten. 
So fanden zum Beispiel die ehemalige Kantonsratspräsidentin (2011-2012) Vreni Wicky, der Präsident der StaWiko Gregor Kupper, der Präsident der Hochbaukommission Eusebius Spescha, die Präsidentin der Raumplanungskommission Barbara Strub, der Fraktionschef der SP Markus Jans, der Präsident der Redaktionskommission Arthur Walker an ihre letzten Sitzung keine namentliche Erwähnung. Auch andere abtretende oder abgewählte Kantonsräte waren in der einen oder anderen ständigen Kommission und haben teilweise auch im Hintergrund mehrfach in vorberatenden Kommissionen verschiedenster Art intensiv über Monate, wenn nicht Jahre mitgearbeitet. Vielleicht hätte man auch kurz darüber nachdenken können, dass uns in der letzten  Legislatur zwei kantonsrätliche Kollegen und Freunde für immer verlassen haben. 
Aber nein: Offenbar war es für den Herrn Präsidenten viel wichtiger während über eineinhalb Stunden  über die Ueberweisung eines Strausses von knapp vor „Torschluss“ eingereichten provokanten und auch wenig originellen SP-Motionen und SP-Postulate  debattieren zu lassen – und seiner eigenen Fraktion ausgiebig die Möglichkeit zu geben sich als die neue Sparpartei zu kostümieren. Dies natürlich meist auf Kosten Strassenbaus, des individuellen Verkehrs, der Wirtschaft und immer mit der bekannten Forderung nach sofortigen Steuererhöhungen der Anderen usw. 
Als ich mir erlaubte die beispiellose Selbstdarstellung mittels einer Filibuster-Debatte, einer bekannten Methode die bereits vor zweitausend Jahren im römischen Senat angewandt wurde, trotz meiner hoher Toleranz dem Andersdenkenen gegenüber in Frage zu stellen, wurde reflexartig zur Glocke gegriffen und das notabene von einem Magistraten dem Minuten später dazu herzhaft gratuliert wurde, dass er immer grossherzig mit dem Wort der anderen umgegangen sei – davon habe ich gestern mir gegenüber einmal mehr wenig gemerkt – die Bühne dominiert haben einen geschlagenen Nachmittag lang vor allem die sozialistischen Mitglieder der kleinsten Fraktion, 10% der Ratsmitglieder produzieren sich, die anderen 90% durften sich grösstenteils über die wenig gewinnbringende Zeitverschwendung auf Kosten des Steuerzahlers ärgern. Ein einzelner guter SP-Vorstoss, den man hätte überweisen können, hätte im Endergebnis viel mehr gebracht. 
Und zum Schluss hat man dann eben keine Zeit und nimmt sich auch nicht mehr die Mühe die wirklich wichtigen Dinge zu tun und würdige Zeichen zu setzen! Ich bedauere das sehr und möchte meinerseits als Bürger den Ratskolleginnen und Kollegen, welche sich teilweise fast zwei Jahrzehnte für ihre eigenen Wählerinnen und Wähler und somit für uns alle eingesetzt haben, hier öffentlich Danken. Sehr oft war ich mit Ihnen nicht oder kaum einverstanden und habe sie deshalb direkt oder indirekt politisch bekämpft. Das heisst nicht, dass ich sie nicht hoch achte und ihnen für ihre oft grossartigen Leistungen für die Allgemeinheit dankbar bin. Dass dies im Kantonsrat dieses Jahr explizit nicht geschah – dafür schäme  ich mich für den abtretenden Ratspräsidenten aus der schreibfreudigen SP-Fraktion und seinem Ratsbüro.
Philip C. Brunner
Kantonsrat, Zug

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