No-Billag-Initiative: Ist der Schweizer Markt zu klein für Radio und Fernsehen?
Es wird immer wieder behauptet, der Schweizer Markt oder zumindest die Märkte von Sprachminderheiten seien zu klein, um profitabel Radio und TV zu produzieren. Das ist falsch. Die Deutschschweiz, die Romandie und das Tessin gehören zu den reichsten Regionen der Welt. Weshalb gerade hier das Geld für den Radio- und TV-Konsum fehlen sollte, ist nicht ersichtlich.
Es wird immer wieder behauptet, der Schweizer Markt oder zumindest die Märkte von Sprachminderheiten seien zu klein, um profitabel Radio und TV zu produzieren. Das ist falsch. Die Deutschschweiz, die Romandie und das Tessin gehören zu den reichsten Regionen der Welt. Weshalb gerade hier das Geld für den Radio- und TV-Konsum fehlen sollte, ist nicht ersichtlich.
Was dazu kommt: Wenn die Billag-Zwangsgebühr abgeschafft wird, hat jeder Haushalt mindestens 450 Franken pro Jahr zusätzlich im Portemonnaie, womit er wiederum Medien konsumieren könnte. Geld ist also genügend vorhanden.
Die entscheidenden Fragen lauten daher: Welches Radio und Fernsehen wollen die Bürger? In welchem Umfang? Wofür sind die Bürger wirklich bereit zu bezahlen? Was ist es ihnen wert?
Die Kosten für TV-Produktionen sinken dank technologischen Entwicklungen laufend. Zur Veranschaulichung: Heute kann praktisch jeder mit seinem Smartphone Videos produzieren, schneiden und ins Internet stellen – eine Tatsache, die vor 10 Jahren noch unvorstellbar war.
Ist in den Sprachregionen tatsächlich eine Nachfrage nach gewissen Radio- und Fernsehprogrammen vorhanden, werden auch entsprechende Angebote entstehen oder bestehen bleiben. Falls sich Randregion aber noch zusätzliche Sender leisten möchten, die im Markt nicht rentieren, dürfen sie das selbstverständlich auf regionaler Ebene organisieren (beispielsweise mittels Konkordaten). Die No-Billag-Initiative legt ihnen diesbezüglich keine Steine in den Weg, im Gegenteil: ein Neuanfang ist dringend notwendig, daher auch ein klares JA zur No-Billag-Intitiative!
Walter Birrer
Kantonsrat Cham