Parteienforum Baar: Wer kommt für Dolmetscherkosten auf?
Noch nie war der Ausländeranteil der ständigen Wohnbevölkerung in Baar so hoch wie heute. Per Ende Dezember 2018 betrug der Ausländeranteil in Baar 30,12%. In den Schulklassen ist dieser Anteil nochmals deutlich höher. «Kulturvermittler» an Orientierungsabenden mit Dienstleistungen in 10 verschiedene Sprachen sind genauso an der Tagesordnung wie Dolmetscher an Elterngesprächen und Elternabenden.
Die diesbezüglichen Kosten tragen aber nicht die betroffenen Eltern, sondern die Allgemeinheit. Wie positionieren sich die Baarer-Parteien vor allem in Anbetracht, dass gewisse Personen solche Dienstleistungen über Jahre hinweg in Anspruch nehmen? Sollten Eltern, die über Jahre hinweg keine Landessprache beherrschen und dementsprechend Dolmetscher beanspruchen, einen Teil der verursachten Kosten selber bezahlen?
Beni Riedi, SVP Kantonsrat Baar:
Ich bin dezidiert der Meinung, dass die Integration in die schweizerische Gesellschaft die persönliche Verantwortung jedes einzelnen Neuzuzügers aus dem Ausland ist. Das zentrale Element dabei ist das Erlernen der deutschen Sprache.
Mit Übersetzungs- und Dolmetscherdiensten erreichen die Schulbehörden zwar, dass wichtige Informationen verstanden werden. Gleichzeitig entbinden sie damit aber fremdsprachige Eltern von der Notwendigkeit, für wichtige Belange die Amtssprache erlernen zu müssen. Dies erschwert die erfolgreiche Integration.
Eine Verrechnung der Aufwände kann dabei entgegenwirken und soll insbesondere dann erfolgen, wenn die Dolmetscherdienste von den Erziehungsberechtigten Jahr für Jahr in Anspruch genommen werden. Damit wird die Eigenverantwortung im Hinblick auf das Erlernen der deutschen Sprache und der Integration gestärkt.