Schlau investieren
Der Kanton Zug hat einige Jahre mit Verlusten hinter sich. Das war ungewohnt. Darum wurden auch Sparpakete geschnürt. Inzwischen geht es uns wieder besser. Zug ist wieder in der Gewinnzone. Schon werden Stimmen laut, die die Sparmassnahmen rückgängig machen wollen und die Umverteilungsfantasien hegen.
Die SVP hat sich immer für einen sparsamen Umgang mit Steuergeldern eingesetzt und tut dies immer noch. Das heisst nicht, dass wir gegen alle neuen Ausgaben sind. Schlau investieren heisst die Devise. Als Unternehmer kann ich mir auch nicht alles leisten. Also muss ich mir überlegen, wo ich mit einem Franken den meisten Gegenwert erhalte.
Vom Kanton erwarte ich das Gleiche. Wir lesen in der Zeitung von Zunahmen bei häuslicher Gewalt und Cyber-Kriminalität. Für mich ist klar, dass dort Handlungsbedarf besteht. Zuerst soll man schauen, ob man personelle Ressourcen anderswo frei machen kann. Aber vielleicht braucht es trotzdem einen gewissen Ausbau.
Interessant wird es auch dort, wo man mit einer Investition Geld verdienen oder einsparen kann. Wenn das Handelsregisteramt Firmen schneller registrieren kann und diese schneller tätig werden und Steuern zahlen, kann sich eine Stelle sogar selber finanzieren.
In der Staatswirtschaftskommission schauen wir jeweils besonders kritisch auf die Positionen Aushilfen und Honorare Externer. Unter Umständen kostet es weniger, jemanden anzustellen, als die Arbeit durch Externe und Aushilfen erledigen zu lassen. Dazu kommt, dass sich so Wissen intern aufbauen und halten lässt. Und dann würde mich mal interessieren, wo der Kanton in Sachen Digitalisierung steht. Hier könnte sich eine Investition in die nötigen Kompetenzen und Prozesse mittelfristig lohnen.
Mit den positiven Rechnungsabschlüssen wird der Ruf nach neuen Stellen und weiteren Begehrlichkeiten laut. Die SVP wehrt sich nicht gegen schlaue Investitionen mit echtem Mehrwert für die Bevölkerung – aber gegen wahllose Ausgaben mit der Giesskanne!
Karl Nussbaumer
Kantonsrat und Vizefraktionschef
SVP Menzingen