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Statt ständiger unqualifizierter Kritik – sich um die eigenen Baustellen kümmern!

Nach sieben Jahren Präsidentschaft von hotelleriesuisse Zugerland – oder mit dem traditionellen, bald fast 100-jährigen alten Namen; Hotelier-Verein Zugerland (HVZ) – hat mein Berufskollege Matthias Hegglin von traditionsreichen Zuger City-Hotel Ochsen das Zepter des Verbandspräsidenten kürzlich an Hugo Lenzlinger, Direktor des Aparthotels Rotkreuz,  übergeben. Gleichzeitig war es die letzte GV des Leiters unserer Geschäftsstelle und Geschäftsführer von Zug Tourismus, Urs Raschle.
Es ist das ganz grosse Verdienst von Matthias Hegglin, dass wir hier trotz gewaltigem Druck unseres nationalen Branchenverbandes in Bern, aber auch der benachbarten Verbände der   Regionen aus Zürich und Luzern ein kleiner eigenständiger Verein bleiben konnten. Während seiner Amtszeit wurde, wie auch schon in den Jahren zuvor, recht unzimperlich versucht uns Zuger Hoteliers einen Anschluss in ein grösseres, „professionelleres“ Gebilde schmackhaft zu machen und dies mittels Statutenänderungen national durchzusetzen. Dass wir weiterhin ein Mini-Miniverband, mit Abstand der Kleinste der ganzen Schweiz, bleiben konnten, ist ein eigentliches kleines Wunder und nur der Beharrlichkeit und gleichzeitiger Flexibilität des Vereinsvorstandes zu verdanken. Dafür bin ich als Mitglied sehr dankbar und fühle mich als Unternehmer bei  den Branchenkollegen verstanden, mit denen ich mich direkt und flexibel bei auftauchenden Problemen gemeinsam besprechen kann. Die Vorteile, dass die gegebenen Kantonsgrenzen mit ihren diversen gesetzlichen Vorgaben, mit der regionalem Gebiet von Zug Tourismus und im wesentlichen mit dem Gebiet unseres Vereins übereinstimmt kann nicht genug betont werden. Die meisten Hoteliers aus der Region sehen darin jedenfalls nur Vorteile.
Doch es ist halt nicht alles Gold was gerade glänzt: Als ich selber 2007, noch vor der tiefgreifenden Finanzkrise das Amt des Präsidenten des HVZ weitergeben durfte, war die Welt der Zuger Hotellerie verglichen mit heute auch viel überblickbarer – alle Betriebe arbeiteten aktiv Hand in Hand zusammen und der Kunde profitierte von diesen Dienstleistungen ganz direkt. Die meisten Betriebe im gesamten Kantonsgebiet und darüber hinaus profitieren von einer regelmässigen Nachfrage. Seither haben sich die Rahmenbedingungen für die meisten KMU-Betriebe deutlich verschlechtert. Es begann, sofort spürbar mit der Eröffnung der Autobahn A4 im November 2009, die zwar für die Gesamtwirtschaft grosse Vorteile bringt, unsere Betriebe aber vom Nord-Süd-Transitverkehr praktisch abschneidet, fahren doch nun die potentiellen Gäste in wenigen Minuten in benachbarte Gebiete, meist jedoch direkt über die Landesgrenzen. Auch der radikale Einbruch des Euro-Kurses von Fr. 1.70 auf rund Fr. 1.20 hat den touristischen Markt hier markant verändert. Eine solche einschneidende Verteuerung der Preise um weit über 30% steckt keine auslandabhängige  Branche einfach so weg. Ganz im Gegenteil. Wir können nämlich die Betriebe nicht ins Ausland verlegen und sind direkt mit den hiesigen Kosten konfrontiert. 
Zusätzlich sind in alleine in den letzten drei Jahren im Raum der Stadt Zug, des Ennetsee‘s, in Sins AG, Affoltern am Albis/ZH  gegen 600 neue Zimmer mit rund 1‘000 Betten entstanden. Das wäre alles vielleicht gerade noch verkraftbar und mit verstärktem unternehmerischem Engagement, harter Arbeit, mehr Risikobereitschaft und cleveren Innovationen zu packen. Als saures Sahnehäubchen überraschen weiterhin die wiederholten Pressestatements eines staatlich angestellten Generalsekretärs, der die hier kurz beschriebenen Veränderungen offensichtlich noch nicht wahrgenommen hat, und weiterhin nicht müde wird, als fast Allerletzter „das uralte Märchen von den längst nicht mehr fehlenden Hotelzimmern“ zu verbreiten – notabene ohne dabei selbst irgend ein persönliches finanzielles Risiko tragen zu müssen. Unterstützt werden diese verzerrenden Aeusserungen noch von der Kontaktstelle Wirtschaft, die hätte als Promoter der Zuger Wirtschaft doch eigentlich andere Zielsetzungen! 
Das Ganze geschieht offensichtlich mit dem aktiven Segen der durch die eigene aufgeblasene Verwaltung „geführte“ Zuger Regierung, die heute selber wahrlich auch andere, wichtigere Prioritäten hätte, als ständig die gleiche lokale Dienstleistungsbranche zu kommentieren und kleinzureden. Die monatlichen Statistiken der Hotels in der Stadt Zug und Umgebung zeigen jedenfalls bereits seit Jahren Schwarz auf Weiss  erschreckende statistische Resultate. Viele Betriebe erreichen nämlich längst keine 50% Jahresbelegung mehr. Der Markt wird die Zukunft zum hundertjährigen Jubiläum der Zuger Hotellerie richten – es wäre eine willkommene Gelegenheit unqualifizierte Wahrheitsverdreher endgültig dort einzusetzen, wo sie wirklichen volkswirtschaftlichen Nutzen bewirken können – diese Baustellen sind auch vorhanden – die Hotellerie wiederum könnte sich dann darauf besinnen, wozu sie wirklich befähigt und bestimmt ist – bei Tag und Nacht hoch zufriedene Gäste mit ausserordentlichen Dienstleistungen zu befriedigen.
Philip C. Brunner, selbst. Hotelier in Zug

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