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SVP ärgert sich über «hässliches Entchen» von Zug

Seit rund vier Monaten säumen Metallabsperrungen den Postplatz in Zug. Die SVP hat genug davon: Sie fragt den Zuger Stadtrat, wieso und wie lange man diese Metall-Abschrankungen noch «dulden» müsse. Wie sich zeigt, steht die Partei mit diesen Fragen nicht alleine da.

(Bild: bho)

Der Zuger Postplatz, der die Neugasse, die Bahnhofsstrasse und die Vorstadt verbindet, hat schon für einige Diskussionen gesorgt. Früher war dieser vor allem ein Parkplatz, doch er ist vor rund zwei Jahren in eine offene Begegnungszone umgebaut worden. Doch der Umbau scheint nicht allen zu gefallen: «Seit der Neugestaltung des oberen Postplatzes ist dieser, zum Unmut vieler Zugerinnen und Zuger, zum hässlichen Entchen von Zug geworden», schreibt die Stadtzuger SVP in ihrer Interpellation. Nun säumen zusätzlich seit Mai Metallabsperrungen den Platz, sehr zum Missfallen der SVP.

Grund wurde nicht klar kommuniziert

In ihrer Interpellation an den Zuger Stadtrat fragen die Gemeinderäte Bruno Zimmermann und Jürg Messmer zuallererst nach dem Grund für die Metall-Konstruktion. Denn: Dieser wurde anscheinend nicht richtig kommuniziert. «Vermutlich haben die Absperrungen einen Sicherheitsaspekt, damit beispielsweise Kinder während einer Kunstausstellung nicht einfach aufs Gelände laufen», mutmasst Messmer auf Anfrage.

«Jedoch zeigt beispielsweise das Theater Casino Zug, dass das auch besser geht», findet der Gemeinderat. Die da verwendeten Metallketten würden einen besseren Gesamteindruck hinterlassen. Rein optisch. Die SVP schlägt diese deshalb auch in ihrer Interpellation als Gegenvorschlag vor.

Die Stadt Zug ihrerseits gibt sich auf Anfrage von zentralplus verschwiegen. Aufgrund der laufenden Interpellation dürfen die Behörden weder über den Grund für die Absperrungen, noch über mögliche Alternativen Auskunft geben.

Eine mögliche Blockade gegen Handwerker

Auf der Suche nach Antworten hat zentralplus unter anderem mit der Bildschule K’werk Zug gesprochen, um Messmers Kunst-These zu überprüfen. Diese hat diesen und letzten Sommer mit Kindern und Jugendlichen an einem Kunstprojekt auf dem Oberen Postplatz gearbeitet. Schulleiterin Barbara Windholz widerlegt die These jedoch: «Die Metallabschrankungen waren zum jeweiligen Zeitpunkt bereits vor Ort – für unsere Veranstaltungen jedoch nicht unerwünscht.»

Bei den angrenzenden Geschäften heisst es, die Massnahme sei von der Stadt veranlasst worden. Damit soll das Parkieren von Fahrzeugen verhindert werden, welche im Zusammenhang mit dem Umbau des Postgebäudes dort abgestellt werden. Die Post selber will davon jedoch nichts wissen: «Meines Wissens sind diese Abschrankungen nicht von unserem Umbau», sagt ein Sprecher auf Anfrage von zentralplus.

Offiziell sind die Geschäftsleute offenbar nicht informiert worden. So nervt sich beispielsweise der Besitzer des Restaurants Plaza: «Ich habe selbst zweimal herumgefragt, was diese Absperrungen da sollen. Keiner weiss es.» Die Lokale rechnen jedoch damit, dass die Absperrgitter noch länger stehen bleiben.

Bereits beim Umbau der Zuger Kantonalbank am unteren Postplatz hatten abgestellte Handwerkerfahrzeuge zu Unmut geführt. Zeitweise waren fast sämtliche Parkplätze durch Bauleute besetzt. Potenzielle Kundinnen und Kunden hatten das Nachsehen.

«Der Postplatz ist der Stadt Zug nicht würdig»

SVP-Gemeinderat Messmer betont, dass die Interpellation sowohl ein persönliches als auch öffentliches Anliegen sei. «Mir hat der Postplatz noch nie gefallen. Zudem sind verschiedenste Personen auf mich zugekommen, wovon einige sich über diese komischen, zusätzlichen Abschrankungen aufgeregt haben.»

Die Gestaltung des Postplatzes war schon zu Zeiten des Parkplatzabbaus (zentralplus berichtete) ein sehr umstrittenes Thema im Grossen Gemeinderat, so Messmer. «Nun hat man die Parkplätze aufgehoben, aber hat aus der Betonwüste eine neue Betonwüste gemacht. So ein Platz sollte die Visitenkarte für die Stadt sein. Der Postplatz ist der Stadt Zug nicht würdig», ärgert er sich.

So fragen Messmer und SVP-Kollege Bruno Zimmermann in ihrer Interpellation auch abschliessend, was der Stadtrat denn in naher Zukunft noch mit dem Platz vorhabe. «Man könnte beispielsweise den Platz für die Cafés nebenbei hergeben, um den Platz etwas zu beleben», schlägt Messmer vor. Momentan scheinen jedoch weder die Bevölkerung noch der Stadtrat selbst zu wissen, wie es mit dem Platz weitergeht.

Michelle Keller
zentralplus

Vorstoss der Gemeinderäte Bruno Zimmermann und Jürg Messmer

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