Mitmachen
Artikel

Tangente Zug/Baar – eine Glaubensfrage ?

Wer glaubt, der stetig zunehmende Individualverkehr in Zug lasse sich nur durch den öffentlichen Verkehr absorbieren oder in Luft auflösen ist ein Träumer. Bei dieser Meinungshaltung kommt das böse Erwachen nicht erst in Jahrzehnten, sondern es ist heute schon allgegenwärtig. Den Realitäten in die Augen schauen, schrieb kürzlich ein Leserbriefschreiber – wie Recht er hat. Deshalb hat der Kantonsrat am vergangenen Donnerstag in 2. Lesung der Tangente, wie vom Regierungsrat beantragt, grünes Licht gegeben. Vorbehalten bleibt die Stimme des Souveräns. Auch wenn an dieser Stelle nicht ohne Vorbehalte ein Loblied auf die Tangente anzustimmen ist – jedes Strassenbauvorhaben hat logischerweise seinen Preis -, gilt es zur Kenntnis zu nehmen, dass jegliche Gesänge auch noch so tenorfähiger Personen dann verstummen, wenn man der alltäglichen und sich wiederholenden prekären Verkehrssituation im Kanton Zug in die Augen sieht. Dann, wahrlich, ist wirklich kein Lobeslied anzustimmen, sondern die reale Tatsache konfrontiert uns. Und dieser Tatsache, die nun nicht mehr geleugnet werden kann und die sich inskünftig ohne Kantonsstrassenbau nur noch weiter drastisch verschärft, muss entgegengetreten werden. Diesem Umstand kann aber nicht mit abenteuerlichen Alternativen entgegengetreten werden. Angemessene und effiziente Massnahmen sind gefordert, um diesem Umstand, hervorgerufen durch das Mobilitätsverhalten von uns allen, Herr zu werden.

Nun genug des Festgesanges, kommen wir zu den Fakten: Mehr als eine Verdoppelung der Bevölkerungszahl, eine Versechsfachung der Anzahl der Motorfahrzeuge, drastisch zunehmende Pendlerzahlen, eine Verzehnfachung der Arbeitsplätze – unter dem Strich eine eklatante Zunahme der Mobilität im Kanton Zug. Das sind die Fakten, die es zu bewältigen gibt. Und dagegen eine gegenläufige Entwicklung, nämlich ein Stau im Kantonsstrassenbau in den letzten Jahrzehnten. Dies führt, passen wir unser Kantonsstrassennetz nicht den Gegebenheiten an, früher oder später zum Kollaps. Die Tangente Zug-Baar als eines der vier Projekte der ersten Priorität gibt dazu die richtige Antwort: Mit einem gut durchdachten, landschaftsverträglichen und planerisch überzeugenden Projekt haben wir die Chance, diesen angesprochenen Herausforderungen Herr zu werden. Es handelt sich um ein Projekt, das als Bestandteil eines Gesamtverkehrskonzeptes seinen unverzichtbaren Beitrag leistet.

Die Tangente verbindet insbesondere die Berggemeinden mit dem Tal und der Autobahn und verbindet, vernetzt und entlastet markant wichtige Gebiete in den Gemeinden Baar und Zug (Nord). Machen wir also nicht Halt auf halbem Wege: Die Nordzufahrt ist im Gedeihen, die Umfahrung Cham-Hünenberg sowie das Projekt Grindel-Bibersee sind politisch beschlossene Sache und nun gilt es mit der Tangente Zug-Baar das Gesamtverkehrskonzept zu vervollständigen. Ein Konzept, das nur funktioniert, wenn alle Projekte der ersten Priorität realisiert werden. Oder auf was wollen wir noch warten? Auf die Alternativen der Alternativen? Die wollen keine Alternativen, sondern nur eines: Den Individualverkehr und letztlich unsere Mobilität torpedieren und abschaffen. Das wäre aber fatal und die Folgen würde unsere Nachfolgegeneration zu spüren bekommen und die Strassenbaudiskussionen wären endlos und ohne Resultat!

Karl Nussbaumer, Menzingen
Kantonsrat / Vizefraktionschef
30. Mai 2009

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Artikel teilen
Kategorien
weiterlesen
Website SVP Schweiz
Kontakt
SVP Schweizerische Volkspartei Kanton Zug, Postfach, 6300 Zug
Telefon
079 680 17 44
E-Mail
Social Media
Besuchen Sie uns bei:
Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten und Zugriffe auf unsere Webseite analysieren zu können. Ausserdem geben wir Informationen zur Nutzung unserer Webseite an unsere Partner für soziale Medien, Werbung und Analysen weiter. Details ansehen
Ich bin einverstanden