Thomas Müller bringt alle Voraussetzungen mit

Dabei wird dem Kandidaten und/oder der Partei die Fähigkeit abgesprochen, sich in einer neuen Aufgabe zu entwickeln und einen Rollenwechsel vom Legislativ- zum Exekutivpolitiker zu vollziehen. All dies implizit und ohne konkrete Beispiele oder Argumente anzufügen. Der Versuch, sich durch moralische Überlegenheit in Szene zu setzen, indem man sich mutmasslich gegenteilig zur steilen These verhält, also “relevant schlechtredet“, kann nur als gescheitert erklärt werden.

Damit ist der Widersprüche aber noch nicht genug. Es werden Persönlichkeiten gefordert. Zu Recht. Aber auch diese Eigenschaft wird dem Konkurrenten, ohne Angaben zur persönlichen Beziehung zum Kandidaten oder Erfahrungen mit ihm, abgesprochen. In der Tat ist eine Majorzwahl eine Persönlichkeitswahl und der Kandidat der SVP bringt dafür alle Voraussetzungen mit.

Als Gewählter in einer Persönlichkeitswahl wäre Thomas Müller (selbstverständlich) allen Bürgern verpflichtet und nicht nur seiner Partei – wie bei Proporzwahlen. Diese Sicht der Dinge entspricht ungefähr der Argumentation von Seiten FDP, als diese über das Majorzwahlverfahren im Kanton Zug abstimmen liessen, bis das gewünschte Ergebnis erzielt wurde.

Nun haben wir das von der FDP gewünschte Wahlsystem und doch lassen sich deren Regierungsräte vor den FDP-Karren spannen, indem sie sich in Inseraten mit Foto und Amtsangabe in einen Gemeindewahlkampf einmischen. Der Mehrwert für den Nicht-FDPler, welcher ihn auch in das hohe Amt gewählt hat, bleibt im Dunkeln. Ebenso die Qualität der Zusammenarbeit von Kanton (Direktion des Innern) und Gemeinde Oberägeri, im Falle dass nicht der hoheitliche Wunschkandidat zum Zuge käme.

Die positiven Eigenschaften von Thomas Müller wurden bereits mehrfach in den Leserbriefspalten erwähnt. Ich füge ergänzend hinzu: Die Parteizugehörigkeit ist kein Indiz für die Persönlichkeit. Sie können Thomas Müller ohne Bedenken Ihre Stimme geben. Ich empfehle es sogar.

Vreni Althaus, Rotkreuz