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Trauen wir uns!

Auf hiesigem Terrain vor heimischem Volk wird die Armbrust gespannt und auf Brüssel gerichtet. Kaum ausser Landes werden mit vorauseilendem Gehorsam Hüte fremder Vögte gegrüsst. Mehr dazu weiter unten.

Eine beispiellose Propaganda walzt seit geraumer Zeit durch unser Land. Alle lassen sich davon einspannen. Es gilt, die Schweiz vor dem Abgrund zu retten – könnte man meinen. Finanziert wird der Kommunikationswahnsinn von der Wirtschaft, die um ihre Wachstumschancen bangt. Sozialer Frieden, zunehmende Enge und andere Besorgnisse quer durch alle Bevölkerungsschichten kümmert sie weniger.

Hauptsache, es geht immer obsi – wenngleich dem Grossteil der BürgerInnen damit nicht mehr in die Tasche kommt. Für die Grossverteiler zum Beispiel ist jeder Mensch, ob legal oder illegal in unserem Land, ein Kunde. Es ist allerdings nicht in erster Linie die Pflicht von Wirtschaftsführern, für sozialen Frieden und Masshalten zu sorgen. Sie wurden nicht dafür an der Spitze von Unternehmen installiert, was sie indes von ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nicht entlassen sollte.

In erster Linie ist es die Politik, die für Rahmenbedingungen zu sorgen hat, welche diesem Land seine Einzigartigkeit auch künftig garantiert. Aber selbst der Bundesrat lässt sich im Zusammenhang mit der Masseneinwanderungs – Initiative von der Wirtschaft instrumentalisieren. Vom Staatsfernsehen und anderen Medien gar nicht zu reden: Sogar frühere Staatsdichter werden von ihnen bemüht respektive missbraucht.

Ich glaube nicht, liebe NZZ, dass ein Gottfried Keller für eine Masseneinwanderung gewesen wäre. Dafür liebte er unser Land zu sehr! Von den heutigen Intelektuellen hört man übrigens rein gar nichts zur laufenden Debatte. Ein Grund könnte sein, dass sie für einmal nicht einfach so auf die SVP eindreschen könnten, was vor allem in ihrer Gilde zum Volkssport geworden ist. Müssten sie doch der grössten Schweizer Partei zugestehen, dass Masseneinwanderung auch sehr viel mit Verlust von günstigem Wohnungsraum und unfreiwilligem Schüren von sozialem Unfrieden zu tun hat. Ueber Gefahren von Identitätsverlust würden sie allerdings nur lachen; am liebsten hätten auch sie die ganze Welt bei uns zu Besuch. Ideologie, oder wenn Sie lieber wollen, politische Religion, verbietet ihnen, die Grenzen von Solidarität zu thematisieren.

Es ist wieder mal die SVP, die sich traut, über Gefahren, die auch auf unser Land zukommen, nicht nur zu reden, sondern auch zu handeln. Das gefällt weiss Gott nicht allenthalben. Es strapaziert das politische Lagerdenken auch hierzulande gewaltig. Kann mir daher gut vorstellen, dass schon deshalb viele aus Prinzip der Initiative nicht zustimmen, weil sie in der für sie falschen Küche gekocht wurde.

Politische Mündigkeit sähe allerdings anders aus, sollte es doch diesmal nicht nur um Parteizugehörigkeit, Vorurteile und andere nicht mehr ganz so zeitgemässe Meinungshilfen gehen. Die Rede ist von der Schweiz. Von uns. Von uns allen, die schon immer, schon seit langem oder demnächst hier leben und zur Einzigartigkeit dieses Staates beitragen (werden). Verbieten wir uns endlich ein schlechtes Gewissen, das uns von ideologiegesteuerten Bessermenschen eingeredet wird. Die Schweiz ist ein offenes Land und wird es auch bleiben! Wie viel Offenheit dieses kleine Land aber ertragen kann: Darüber sollen die Menschen entscheiden können, die hier leben und für eine weiterhin positive Entwicklung dieses Landes sorgen ! 

Wie jede Initiative trägt auch diese gewisse Unsicherheiten in sich. Und es ist die Pflicht des Bundesrates darauf hinzuweisen, gar keine Frage. Es ist respektive es wäre aber genauso die Pflicht einer weitsichtigen Landesregierung, auch auf Chancen hinzuweisen, die ein Versuch bietet, in Brüssel neu zu verhandeln. Dort bei der Verwaltung eines Kartenhauses, das irgendwann ohnehin zusammenbrechen, zumindest in der jetzigen Form nicht überlebensfähig sein wird.

So viel zum Verhandlungspartner, den die Initiativgegner immer noch als übermächtig und verhandlungsimmun sehen. Und so viel auch zu eigenem Verhandlungsgeschick und Strategien hiesiger Verantwortlicher in Bern, wo man die weisse Fahne schon vor ersten Begegnungen mit Menschen in Brüssel ausrollt und gar nicht erst an Chancen glaubt. Ungewissheit ist kein Grund, es nicht mindestens zu versuchen. Zumal inzwischen selbst EU – Länder in gleicher Sache in Brüssel vorstellig werden und nicht mehr alles schlucken, was dort von Funktionären bestimmt wird.

Vorauseilender Gehorsam ist überdies keine Schweizer Eigenschaft! Oder doch? Womit ich wieder am Anfang bin. Politik, ob als Klein-/ Mittel-/ oder Grossstaat, hat immer auch viel mit Zeichensetzen zu tun. Gewisse Bundesräte tun es jeweils auf sehr fragwürdige Art: Die Armbrust vor Heimpublikum zu spannen und auf Brüssel zu richten ist tatsächlich keine Kunst. Das Grüssen von Hüten fremder Vögte ennet den Grenzen ebenfalls nicht, Herr Wirtschaftsminister! Letzteres ist aber Missachtung und Ignorierung eines laufenden demokratischen Entscheidungsprozesses im eigenen Land.

Muss unser Land noch mehr Eigenständigkeit abgeben, um dieses Juwel allen Seins wieder schätzen zu lernen? Nicht nur Millionen, Milliarden von Menschen auf dieser Erde wären froh um ein klein wenig Eigenständigkeit, um etwas Mitspracherecht.

Wir sind auf dem besten Weg, freiwillig immer mehr davon abzugeben. Als ob wir ein Volk von Untertanen wären. Die SVP meint, dass wir es nicht sein sollten. Trauen wir uns! Trauen wir uns mehr zu! Und machen wir nicht nur die Faust im Sack.

Roland Huber, Zug

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