Über 220 neue Wohnungen aufgrund von Einzelinteressen verhindern?
In der Stadt Zug wurden im Jahre 2023 statistisch belegt netto nur 26 neue Wohnungen gebaut. Das ist zu wenig und dafür gibt es verschiedene Gründe. Jetzt haben wir die Chance, eine substanzielle Zahl neuer Wohnungen – darunter einen beträchtlichen Anteil preisgünstiger Wohnungen gemäss kantonaler Verordnung durch Private zu realisieren.
Neue Wohnungen, die bevorzugt an Zugerinnen und Zuger vergeben werden. Der Bebauungsplan GIBZ im Geviert zwischen Baarer-, Göbli, Industrie- und Mattenstrasse ist Teil des Gesamtbebauungsplans zur Entwicklung des Tech Clusters Zug, den der GGR und der Regierungsrat bereits 2018 angenommen haben.
Während auf den anderen Teilen des Areals Industrie- und Infrastrukturbauten entstehen sollen, sind auf dem Arealteil GIBZ neben der Erweiterung des Gewerblich-industriellen Bildungszentrums Zug (GIBZ) nur Wohnungen geplant.
Ausgerechnet gegen diesen Bebauungsplan GIBZ mit dem Wohnhochhaus Pi, also gegen neuen Wohnraum für Zug und gegen Bildungsinfrastruktur, wurde nun das Referendum ergriffen. Warum? Das Referendum beruht leider auf Einzelenteressen. Rund 27 Mieter müssten aus der bestehenden Liegenschaft aus den 1960er-Jahren ausziehen.
Das ist unangenehm, aber diesen Mietern wird von der Eigentümerin umfassende Unterstützung zugesichert. Übrigens beruht der Bebauungsplan auf einem Mitwirkungsverfahren aus dem Jahr 2020, zu dem die gesamte Nachbarschaft, die im Quartier Guthirt rund 3’250 Haushalte zählt, eingeladen wurde.
Damals äusserte die Nachbarschaft keine grösseren Bedenken gegenüber der geplanten Entwicklung und beurteilte das Projekt weitgehend positiv. Erst jetzt, am Ende einer langjährigen Planung das Referendum zu ergreifen, ist ignorant und in keiner Weise konstruktiv.
Wenn der vorliegende Bebauungsplan nicht realisiert werden kann, wird der Bau von Wohnungen nicht nur an dieser Stelle um Jahre verzögert und weiter verteuert. Das kann weder im Interesse der Zuger Bevölkerung noch von zukünftigen Investoren für weiteren Wohnraum auf dem Platz Zug sein.
Darum: JA zum Bebauungsplan GIBZ mit Wohnhochhaus Pi am 9. Februar 2025.
Philip C. Brunner
Kantonsrat, Gemeinderat Stadt Zug