Übertreiben wir mit unserem Sozialsystem?
Heute ist das Sozialsystem sehr stark reguliert. Die Prozesse und Abläufe sind vorgegeben und wenn die KESB sich einmischt, ist es so, dass Sie umgehend die unendliche Geschichte in drei Teilen durchleben.
Wenn Sie zum Beispiel Kinder haben und Ihre Ex-Partnerin oder Ihr Ex-Partner nicht einsichtig ist und im ewigen Kampfmodus verweilt, kann das richtig ausarten. Dann reden wir von Beistandschaft, Pflegefamilie, Kinderanwalt, familienbegleitenden Sozialarbeitern und so weiter. Sie persönlich werden dann auch noch einen Anwalt benötigen, damit Sie im Prozess die richtigen Formalitäten einreichen können.
Wir können hier von einer richtigen Maschinerie reden, welche in Gang gesetzt wird. Kosten werden generiert und finden kein definiertes Ende. Auch wenn Sie sich dagegen wehren und eine ablehnende Haltung einnehmen, sie können den Prozess nicht stoppen. Es kommt sehr darauf an, welche Personen bei der KESB sitzen; lesen Sie immer die Protokolle der Behördenmitglieder sorgfältig durch.
Schon häufig wurden unwahre Fakten geschaffen. Am Ende der Geschichte ist es so, dass derjenige, welcher etwas Vermögen hat, den gesamten Prozess selber aus seiner Tasche bezahlt. Er bezahlt auch jede angeordnete Massnahme, Abklärungsaufträge und so weiter.
Wenn Sie kein Vermögen haben, wird alles von der Wohngemeinde bezahlt. Sie dürfen sich einen Anwalt aussuchen für die kostenlose Rechtsvertretung. Diesen kostenlosen Support, finanziert von Steuergeldern bekommen Sie auch, wenn Sie die Person sind, welche für den ganzen eingeleiteten Prozess verantwortlich ist. Da kommt unweigerlich der Gedanke auf, wie weit sind wir gekommen und ob dies der richtige Weg ist.
Matthias Werder, Rotkreuz
Kantonsrat