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Warum profilierte Persönlichkeiten im Proporz trotzdem gewählt werden!

Die Befürworter der Majorzinitiative, vorwiegend parteiische Vertreter von FDP und CVP, werden nicht müde ihre Initiative mit durchsichtigen Argumenten anzupreisen. Bruno Pezzatti, FDP-Nationalrat (NR) glaubt gemäss der in alle Haushalte versandten Wahlpropoganda, dass im Majorz „profilierte Personen bessere Wahlchancen haben“. Er selbst wurde im sogenannten Nationalratsproporz (mit Listenverbindung) in die Legislative (NR) gewählt. Wer wäre denn im Majorz in den Nationalrat gewählt worden, falls man dies als hypothetische Annahme, auch so geändert hätte, wie es uns das hiesige „Ueberparteiliche Komitee“ vorschlägt? Natürlich ist dieser Vergleich rein theoretisch, weil unter anderem im Proporz Stimmen kumuliert (verdoppelt) werden können, was im Majorz nicht mehr möglich ist. Trotzdem ist das Resultat sehr aufschlussreich finde ich. Gewählt wäre und ist auch im Proporz auf Platz 1, NR Gerhard Pfister (CVP) mit 13‘436 Stimmen (St.), gefolgt von von NR Thomas Aeschi (SVP) mit 11‘646 St. auf Platz 2 und auf Platz 3 eben nicht so wie in der Realität NR Bruno Pezzatti, sondern Alt-NR Marcel Scherer (SVP) mit 9‘665 St. Auf Platz 4, der auch in der Realität durch das Proporzsystem tatsächlich abgewählte Jo Lang mit 8‘549 St. Der effektiv im Proporz vorallem mit Hilfe der Listenverbindung mit der CVP gewählte NR Pezzatti (FDP) folgt, hinter dem Nichtgewählten SVP-Kandidat Karl Nussbaumer (8‘190 St.) abgeschlagen mit eher bescheidenen 6‘841 Stimmen auf Platz 6, er hat also lediglich rund 50% der Stimmen des Erstplatzierten. Ist er deswenigen weniger profiliert? Doch keinesfalls, ganz im Gegenteil. Zum Glück für das bürgerliche Lager und das ist mehr als nur die Parteien, gilt bei den Nationalratswahlen der Proporz und ich habe auch keine Vorschläge gehört das national zu ändern.

Mit anderen Worten: Gerade die FDP hat bei den letzten Nationalratswahlen ganz erheblich vom Proporz profitiert und hypothetisch „verhindert“, dass wie im Majorzmodus  zwingend eben dann 2 Zuger SVP Nationalräte nach Bern gehen würden, eine für die breite Mehrheit der Stimmbürger doch wohl eigenartige Vorstellung, einer Partei die Kantonal etwa 24% Wähleranteil und sicher nicht 67% Mandatsanteile (wie im obigen Beispiel) hat. Das Proporzwahlsystem öffnet glücklicherweise den Fächer und spiegelt die Anliegen aller im Parlament vertretenen Gruppierungen und Parteien in den Exekutiven fair ab. Dass heute die beiden grössten im Kantonsrat und in der Regierung vertretenen Parteien unser System aus Eigennutz so schlecht reden, ist geradezu grotesk.

Es tut mir im Herzen echt weh, zu sehen, wie das bürgerliche Lager bzw. deren Stimmbürger durch die eigenen Mandatsträger der Mitteparteien, welche kollektiv stramm in die falsche Richtung marschieren, verführt und somit langfristig politisch geschwächt werden.  Es sind leider allzu machthungrige und ganz egoistisch denkende Partei-Politiker, die unverständlicherweise nicht verstanden haben, was den Kanton Zug einzigartig und erfolgreich gemacht hat und macht: Es ist unser (Regierungs-) Proporz – denn er schafft politischen Frieden, sichtbaren Wohlstand für alle, erzwingt die Zusammenarbeit aller politischen Lager von ganz links bis rechts und erhält uns somit die Einzigartigkeit unseres Kantons – gemäss Verfassung von 1894 – des Freistaates Zug. Wer auch langfristig einen erfolgreichen, einen klar bürgerlichen Kanton erhalten will, sagt aus Ueberzeugung NEIN zur schädlichen, untauglichen und verführerischen Majorzinitiative, welche wenig nachhaltig  und höchst populistisch ist. Unsere Kinder und Kindeskinder werden es uns noch danken, nicht aus Eigennutz den demokratischen Gemeinnutz ohne jegliche Not geopfert zu haben.

Philip C. Brunner, Kantonsrat, Zug

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