Wie können wir die Migration entschleunigen?

Die SVP hat stark mobilisiert. Ihr zugute kam auch, dass sich die anderen Parteien konsequent verweigerten, der Thematik Zuwanderung anzunehmen. Aufgrund der Alpen, Seen und Wälder ist die nutzbare Fläche der Schweiz stark limitiert. Die 9 Millionen Menschen leben und arbeiten auf rund 40% der Fläche! Was knapp ist, ist teuer. Einfach zur Verfügung stehendes Land zuzubauen kann nicht die Lösung sein. Verdichtetes Bauen ist unumgänglich.

Neben Flüchtlingen ist der Arbeitsmarkt Hauptgrund für die hohe Migration. Konkret: Der Fachkräftemangel. Haben wir wirklich zu wenige Fachkräfte in unserem Land? Gemäss einer Umfrage verlangen rund 2/3 der Arbeitgeber Branchenkenntnisse. Doch wozu? Branchenkenntnisse kann man erlernen. Anstatt vorhandene Arbeitskräfte anzustellen und auszubilden, holt man lieber fertig-ausgebildetes Personal aus dem Ausland. Der Ausbildungsaufwand wird dadurch vom fachlichen auf den sprachlichen Bereich umgelagert.

Dabei hätten wir brach-liegendes Potential. Zum Beispiel die Unterbeschäftigung. Neben Erwerbslosen sind das auch Teilzeitarbeitende und Pensionierte, die gerne arbeiten möchten. Vielfach gut ausgebildete, erfahrene Personen. Das Dienstleistungsland Schweiz könnte also in sehr vielen Bereichen auf den Import von Personal verzichten oder diesen stark reduzieren.

Und noch ein Wort zu den hohen Mietkosten: Wenn sich die grossen Firmen nicht aktiv in den Wohnungsmarkt einmischen würden, indem sie Ihren ausländischen Mitarbeitern die Mietkosten übernehmen, wären die Mietpreise auch tiefer. Dass dies unfair gegenüber der einheimischen Bevölkerung ist, sollte ebenfalls klar sein!

Neben einer eigenständigen Steuerung der Zuwanderung braucht es auch ein Umdenken in den Köpfen der Arbeitgeber.

Alex Haslimann
Kantonsrat SVP Risch