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Wie viel Spital darf’s denn sein?

Die Gesundheitspolitik im Kanton Zug gibt zu reden. Die Gesundheitsdirektion des Kantons Zug hat ohne Not und wirklich erkennbaren Grund, ohne breit abgestützte Diskussion entschieden, der Hirslanden AndreasKlinik Cham Zug ab 2023 den Auftrag für die Grund- und Notfallversorgung zu entziehen. Cham und der ganze Ennetsee gingen zu Recht auf die Barrikaden und lancierten innerhalb kürzester Zeit eine Petition mit über 5’000 Unterschriften.

Jeder, der schon mal Unterschriften gesammelt hat, weiss, dass das sehr, sehr viele Unterschriften sind. Reaktion des Gesundheitsdirektors? Er nimmt’s zur Kenntnis und hält an seinem Vorgehen fest. Es geht nicht “nur” um den Ennetsee, dieser Entscheid schwächt die Ennetsee-Gemeinden und die Versorgungssicherheit im ganzen Kanton Zug. Das Vorgehen des Gesundheitsdirektors erstaunt. Waren doch bis vor Kurzem die Notfallaufnahmen noch am Anschlag und auch jetzt hört man überall, dass die Notaufnahmen in den Spitälern an ihre Belastungsgrenzen stoßen. Trotzdem will der Gesundheitsdirektor den Auftrag zur Grund- und Notfallversorgung an die Hirslanden AndreasKlinik Cham streichen. Andererseits wird das Corona-Impf- und Testzentrum durch den Kanton Zug künstlich am Leben erhalten.

In der letzten Budgetdebatte wurden mehrere Millionen für den Weiterbetrieb des Impf- und Testzentrums ins Budget 2023 geschrieben, obwohl schon jetzt kaum mehr geimpft und getestet wird. Die Regierung regiert aktuell hartnäckig an den Interessen und Bedürfnissen der Bevölkerung vorbei und geht ihren Irrweg weiter. Um das Beiseitewischen der über 5000 Unterschriften erklären zu können und um die hoch kochenden Reaktionen abzudämpfen, gibt sich der Gesundheitsdirektor nun plötzlich offen und transparent. Vordergründig zumindest.

Eine “Fragestunde” via Zuger Zeitung soll es richten. So konnten wir in der Zuger Zeitung einen Artikel mit dem Titel “Fragen Sie den Gesundheitsdirektor” lesen. Darin ermöglicht die Zuger Zeitung ihren Lesern, dem Gesundheitsdirektor Martin Pfister Fragen zur Spitalliste zu stellen, welche dann angeblich von ihm und seinen Mitarbeitern beantwortet werden. Das Spannende daran ist, dass die Zuger Zeitung die Fragen sortiert, eine “nötige” Auswahl trifft und diese dann dem Gesundheitsdirektor zur Beantwortung übermittelt.

Man könnte meinen, dass die Zuger Zeitung zur persönlichen Pressestelle von Regierungsrat Martin Pfister mutiert ist. Offene Fragen gibt es tatsächlich einige. Zum Beispiel, wie dieser Artikel überhaupt entstanden ist und was genau die Regierung mit diesem Artikel bezwecken wollte? Oder wie der Gesamtregierungsrat die Art und Weise, wie die Gesundheitsdirektion in dieser Angelegenheit mit der Bevölkerung kommuniziert, beurteilt? Und was passiert mit den gestellten Fragen, welche durch die Zuger Zeitung aussortiert werden, wer setzt welchen Massstab? Dürfen wir mit einer transparenten und informativen Berichterstattung rechnen, oder werden wir in Kürze von der neuen Pressestelle der Gesundheitsdirektion darüber informiert, warum kein Weg am Entzug des Auftrags an die Hirslanden AndreasKlinik für die Grund- und Notfallversorgung vorbeiführt? Fragen über Fragen.

Thomas Werner, Kantonsrat Unterägeri
Präsident SVP Kanton Zug

Artikel in der Zuger Zeitung

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