Wie viel Wachstum verträgt Baar?
Es besteht kein Zweifel, das Areal bei der Spinnerei Baar kann besser genutzt und auch schöner gestaltet werden, als dies heute der Fall ist. Muss es aber ein so gigantisches Projekt werden?
Seit 2010 ist Baar von 21’500 auf heute über 25’000 Einwohner angewachsen und soll gemäss kantonalem Richtplan im Jahr 2040 gar die Grenze von 30’000 Einwohner knacken.
Mit all den Neubauprojekten (Vogelwinkel, Unterfeld Süd, Obermühle, sowie den diversen Bauvorhaben in Inwil) kann hier nicht mehr von einem qualitativen Wachstum die Rede sein. Weniger wäre definitiv mehr! Bereits heute merken wir alle, dass unsere Infrastruktur immer wieder an ihre Grenzen stösst. Wie viel Wachstum verträgt unsere Heimat noch?
Die erst vor kurzem fertiggestellte Tangente ist schon heute, je nach Tageszeit sehr gut ausgelastet. Auch Parkplätze sind in ganz Baar nicht mehr einfach zu finden. Und wie sieht es mit unseren zum Teil neugebauten Schulhäusern aus? Wie viele neue Schüler mögen diese aufnehmen und wo nimmt Baar beim aktuellen Lehrermangel die neu benötigten Lehrkräfte her? Fragen über Fragen.
Es kann und darf nicht sein, dass wir zuerst Grossbauprojekte anstossen und bauen, um dann merken zu müssen, dass die Infrastruktur diesem massiven und schnellen Wachstum nie und nimmer gewachsen ist.
Wenn nun all die neugeplanten Wohnungen ausschliesslich für unsere Baarer Bevölkerung gedacht wären, könnte man über ein überarbeitetes und redimensioniertes Projekt beim Spinnerei-Areal nachdenken.
So wie es aber momentan geplant ist, bin ich ganz klar für eine Ablehnung dieses Bauvorhabens.
Fränzi Keiser, SVP Baar