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Laudatio von FDP-Fraktionspräsident Michael Arnold, Baar, anlässlich der Verabschiedung von Kantonsratspräsident Karl Nussbaumer vom Donnerstag, 19.12.2024

Ich bin sehr stolz, dass gerade ich Dich heute aus Deinem Amt als Kantonsratspräsident verabschieden und Deine Amtszeit würdigen darf.

Geschätzte Damen und Herren der Regierung
Werte Kolleginnen und Kollegen
Und natürlich vor allem lieber Kari

Ich bin sehr stolz, dass gerade ich Dich heute aus Deinem Amt als Kantonsratspräsident verabschieden und Deine Amtszeit würdigen darf. Es fällt mir nämlich leicht – liebe Anwesende – über Karl Nussbaumer viel Gutes zu erzählen. Und keine Angst, es fällt mir auch leicht über die eine oder andere seiner Macken oder lustigen Episoden zu sprechen.

Fangen wir mit dem Guten an. Kari hat das politische Leben im Kanton Zug mitgestaltet wie wohl kein anderer. 22 Jahre im Kantonsrat und die letzten 2 Jahre als Präsident und damit als höchster Zuger. Er hat diese Aufgabe mit grossem Respekt und mit Verantwortung und auch mit Leidenschaft und mit Hingabe ausgeübt. Und das nicht nur als «Repräsentant des Volkes», sondern vor allem «vom Volk für das Volk». Kari hat uns immer wieder daran erinnert, dass Politik mehr ist als Bürokratie – sie ist ein Dienst am Menschen, ein Dienst an der Gemeinschaft.

Auch als Ratspräsident hat er sich nicht hinter den Akten versteckt, sondern – ganz im Gegenteil – war er mittendrin bei den Menschen. Wo es etwas zu Feiern und Würdigen gab, da war auch Kari. Er war ein gern gesehener Gast beim Volk. Er hatte für alle ein offenes Ohr und ein humorvolles Wort bereit, wenn es passend war. Auch war er nie eitel. Als er an der GV der Zuger Kantonalbank als höchster Zuger mit Noldi Husistein begrüsst wurde, nahm er dies mit einem Schmunzeln hin und entkrampfte die Situation charmant und humorvoll.

Manchmal fragten wir uns, wie Kari es schafft, bei all diesen Veranstaltungen und Aperos gefühlt gleichzeitig zu sein. Es war fast, als hätte er den Begriff «Dienstreisen» neu definiert. Und es gab auch mal ein paar kritische Stimmen, die ob den Spesenabrechnungen staunten. Doch Kari nahm’s mit Humor. Es gab schliesslich keine bessere Gelegenheit, um Netzwerke zu knüpfen, als bei einem gekühlten Glas Wein und einem anregenden Dialog.

Man könnte sagen; Kari hat den Begriff «Arbeitszeit» einfach neu interpretiert. Ein Abendessen hier, ein Aperitif da –alles «arbeitsintensive Stunden»! Karl hat die Kantonsratsarbeit eben auf Hochleistungs- oder eben Gourmet-Niveau betrieben. Abgesehen davon, weiss und wusste Karl eigentlich immer Schweizer Qualitäten zu schätzen. Disziplin und Ordnung sind zwei Werte, die ihm wichtig waren und sind. Er war ein Präsident, der die Sitzungen gut im Griff hatte. Und wenn das Mikrofon mal wieder nicht funktionierte, blieb er ruhig und souverän. Seine Stimme war übrigens auch so – also ganz ohne Verstärkung – laut genug. Er füllte problemlos den ganzen Raum. Kari hatte eine grosse Präsenz, was wir natürlich geschätzt haben.

Und dann die Pünktlichkeit. Herrjemine. Für Kari war «pünktlich sein» bereits zu spät. Als tüchtiger Politiker gilt: fünf Minuten vor der Zeit ist des Politikers Pünktlichkeit. Und das mussten auch ab und an seine eigenen Parteikollegen spüren. Einmal fuhren sie mit dem Bus zu einer Kundgebung in Bern, um Christoph Blocher zu unterstützen. Die Hinfahrt war natürlich kein Problem – man konnte ja schliesslich nicht zu früh am Ziel sein. Doch als es dann Zeit war, nach Hause zu fahren, war Blocher noch mitten in seiner Rede. Für Kari war das jedoch kein Grund zur Sorge. Mehr Sorge bereitete ihm der aufkommende Verkehr in der Grosstadt. In einem Anflug von „bloss nicht zu spät kommen“ erteilte er bereits damals in präsidialer Manier den Abfahrtsbefehl. Während Blocher also immer noch das Mikrofon in der Hand hatte, wurden Glocken und Transparente einpackt und der Bus machte sich mit den Fans auf den Weg zurück nach Zug. Was Christoph Blocher dazu meinte, konnte der Sprechende bis jetzt nicht in Erinnerung bringen.

Couragiert und engagiert hat Kari auch dem Büro des Kantonsrates oder besser gesagt der Staatskanzlei seinen Stempel aufgedrückt. Er hat dafür gekämpft, dass die Traktandenliste nicht noch länger und das Drehbuch nicht noch umfassender wurden. Und trotzdem erschien uns das Drehbuch immer länger. Und das war durchaus Karis Schuld. Er verlangte die Dokumente nämlich in Schriftgrösse 14.

Neben der Politik führt Karl ein genauso engagiertes Leben. Er war überzeugter und langjähriger Feuerwehrkommandant, was er auch gerne bei der einen oder anderen Rede betonte. Er lebt und liebt die Traditionen unserer Heimat. Er ist Präsident des Vereins Zuger Wanderwege. Er war OK-Präsident des Eidg. Scheller- und Trychlerfestes und er besucht leidenschaftlich gerne Schwing- und Jodlerfeste.

Und das alles gab mir den Impuls, Dir, lieber Kari, zum Schluss Deiner Amtszeit nicht nur einen blutten Gutschein zu überreichen, sondern ein Andenken, dass dich an uns erinnern soll. An die Zeit, als du uns mit deinem Glöckchen gemassregelt und uns zur Ordnung aufgerufen hast. (Evtl. Glöcklein läuten). Das kannst du nun künftig auch zuhause in Brättigen machen. Aber mit einer richtigen Glocke. Einer Zuger Trychle, welche ich dir heute von Herzen übergeben darf. Aber – setze die Trychle vorsichtig ein, nicht dass du noch deine Familie damit ärgerst. Denn, so bin ich sicher, deine Familie wird künftig eine noch wichtigere Rolle in deinem Leben spielen. Jetzt hast du wieder etwas mehr du Zeit für Deine Frau, die Kinder und die Enkelkinder. Und natürlich weiterhin auch für die Politik. Heute wirst du den Bock verlassen müssen und die Zeit als Primus inter pares ist abgelaufen. Dein früherer Platz ist grad besetzt durch den Präsidenten deiner Partei. Wo du künftig sitzen wirst, das überlassen wir gerne Dir und deiner Fraktion.

Geschätzter Herr Kantonsratspräsident und bald Alt-Kantonsratspräsident: Im Namen der Zuger Bevölkerung, des Regierungsrates und des ganzen Kantonsrates möchte ich dir für dein herausragendes Engagement und deinen unermüdlichen Einsatz danken. Du hast den Kanton Zug mit deinem Humor, deinem Einsatz und deinem Stolz für unsere Heimat bereichert. Bei Deinem Amtsantritt hattest Du auch über Deine Schwester, die auch meine Tante war, gesprochen. Annemarie ist leider viel zu früh gestorben. Und das, was Du damals gesagt hattest, das hatte mich sehr berührt.

Eines kann ich Dir versichern; Sie wäre unglaublich stolz auf Ihren Bruder, wenn Sie miterlebt hätte, wie Du dieses Amt gemeistert hast.

Danke lieber Kari.

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