Knausriger Kanton Zug
Obwohl an Geld nicht zu arm, zeigt sich Zug in vielen Belangen sehr kleinkrämerisch. Während ausländische Studierende für 4000 Franken pro Jahr unsere Universitäten besuchen dürfen, müssen Kinder aus grenznahen ausserkantonalen Gemeinden wie zum Beispiel aus Knonau für den Besuch der Zuger Kantonsschule an der Unterstufe 16’700 Franken pro Schuljahr bezahlen, an der Oberstufe sogar 19’800 Franken. Dies auch deshalb, weil der Kanton Zug dem interkantonalen Schulgeldabkommen nicht beigetreten ist, im Gegensatz zu den Nordwestschweizer Kantonen sowie Luzern, Zürich, Jura, Bern, Solothurn, Freiburg und Wallis.

Auch bei der Gesundheitsförderung steht der Kanton Zug auf der Sparbremse. Bei der Früherkennung von Brustkrebs ist er einer von sechs Kantonen, die kein kantonal finanziertes Vorsorgeprogramm kennen oder planen, bei der Verhinderung/Früherkennung von Darmkrebs einer von acht Kantonen (regelmässige briefliche Angebote unter Wegfall der Franchise und Übernahme des Selbstbehaltesdurch die Kantone). Erstaunlich, dass die Gesundheitsdirektion diesbezüglich keine Initiative ergreift.
Ich frage mich ohnehin, welche Aufgaben diese seit der Umwandlung des Kantonsspitales in eine öffentlich-rechtliche Institution überhaupt noch wahrnimmt. Bis zu jenem Zeitpunkt bestand nämlich die vornehmliche Tätigkeit in der Führung des Spitales. Andere verwaltungstechnische Aufgaben werden durch den kantonsärztlichen Dienst wahrgenommen. Was bleibt da noch für die Direktion, ausser der Beschneidung der gesundheitlichen Versorgung durch Ausbremsung des Angebots der Andreasklinik und der Verhinderung neuer ärztlicher Praxen beziehungsweise Praxisübergaben?
Wenn es am Kantonsspital hingegen brodelt und Abgänge hervorragender Kaderärzte ins Haus stehen, schaut die Gesundheitsdirektion als Alleinaktionärin weg. Aber was soll’s: offenbar reicht die überschaubare Funktion eines Zuger Gesundheitsdirektors als Qualifikation zum Bundesrat.
Heinz Sennrich, alt Gemeinderat, parteilos, Steinhausen