Mitmachen
Artikel

Madame Frigo

Wussten Sie, dass in der Schweiz jährlich 2,8 Millionen Tonnen Foodwaste anfallen?

Genau hier setzt der Verein Madame Frigo mit einem einfachen, aber wirkungsvollen Konzept an: In öffentlich zugänglichen Kühlschränken können überschüssige Lebensmittel wie Gemüse, Früchte, Brot oder verschlossene Produkte (z. B. Joghurt) deponiert und kostenlos von der Allgemeinheit bezogen werden.

Mittlerweile leisten an über 175 Standorten in der Schweiz solche Kühlschränke einen wertvollen Beitrag zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung – auch im Kanton Zug, etwa im Ägerital, in Baar und in Steinhausen.

Im Oktober 2024 reichte die SVP-Fraktion ein Postulat ein, das vom Grossen Gemeinderat überwiesen wurde. In seiner Antwort zeigte sich der Stadtrat grundsätzlich positiv. Als einer der Interpellanten ging ich daher davon aus, dass bald auch in der Stadt Zug mehrere Madame Frigo-Kühlschränke eingeweiht würden. Weit gefehlt!

An einem Informationsanlass der Stadt Zug mit zwei Vertreterinnen des Vereins Madame Frigo nahmen gerade einmal sieben Personen teil. Schnell wurde klar: Freiwillige zur Betreuung der Kühlschränke wären ausreichend vorhanden. Das Problem liegt bei den Standorten auf öffentlichem Grund.

Konsterniert stellten die Anwesenden fest, dass aktuell lediglich zwei Standorte geprüft werden. Einer davon privat, der andere eher versteckt unter einem Viaduktbogen. Eine der Vertreterinnen des Vereins meinte, noch nie habe sich eine Stadt in der Schweiz so quer gestellt wie Zug.

Die Stadt Zug lässt seit einiger Zeit keine Gelegenheit aus, die 17 Nachhaltigkeitsziele (SDGs) der UNO hervorzuheben. Die «SDG-Anbetung» reicht von den Legislaturzielen des Stadtrats bis zur künftigen Finanzstrategie. Praktisch alles wird einem SDG-Ziel zugeordnet. Doch bereits die einfache, pragmatische Umsetzung eines erprobten und durchdachten Konzepts wie jenem von Madame Frigo scheitert.

Enttäuscht nehme ich zur Kenntnis, dass es die Stadt Zug offenbar nicht fertigbringt, mit Madame Frigo zu kooperieren. Besser wäre es daher, das Vorhaben jetzt abzubrechen und offen zu kommunizieren, dass die Stadt Zug kein Interesse hat. Dann sollte man aber bitte auch konsequent bei der städtischen SDG-Etikettierung zurückrudern.

Marcus H. Bühler, Zug
Gemeinderat SVP

Artikel teilen
Kategorien
weiterlesen
Website SVP Schweiz
Kontakt
SVP Schweizerische Volkspartei Kanton Zug, Postfach, 6300 Zug
E-Mail
Social Media
Besuchen Sie uns bei:
Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten und Zugriffe auf unsere Webseite analysieren zu können. Ausserdem geben wir Informationen zur Nutzung unserer Webseite an unsere Partner für soziale Medien, Werbung und Analysen weiter. Details ansehen
Ich bin einverstanden