Rotkreuz droht im Verkehr zu kollabieren
Wer zu Pendlerzeiten den Forren-Kreisel befährt, kennt das Bild: lange Rückstaus, hektische Einspurmanöver und genervte Autofahrer. Dieser zentrale Verkehrsknotenpunkt ist längst überlastet – und die Lage wird sich weiter zuspitzen.

Denn: Roche hat am bestehenden Campus erneut mit Bauarbeiten begonnen, was unweigerlich ein weiteres Ansteigen des Pendleraufkommens zur Folge haben wird. Auch das Weber-Areal wird in absehbarer Zukunft überbaut – ein weiteres Grossprojekt, das zusätzlichen Verkehr zum Forren bringt. Mit dem geplanten Busdepot der Zugerland Verkehrsbetriebe – inklusive zusätzlicher Dienstfahrten und Personalverkehr – droht der Forren-Kreisel endgültig zu einem verkehrstechnischen Nadelöhr zu verkommen.
In Rotkreuz wird viel gebaut: Das Suurstoffi-Areal wächst, neue Firmen siedeln sich an, die Einwohnerzahl steigt – doch die Verkehrsinfrastruktur stagniert. Der längst überfällige Halbanschluss an die Autobahn A4 bei Rotkreuz, der eine direkte Entlastung für das Ortszentrum bringen würde, lässt weiter auf sich warten. Dabei ist er zentral, um den Durchgangsverkehr aus dem Dorfkern zu nehmen und das gesamte Verkehrsnetz zu entflechten.
Der Bau eines Busdepots ist grundsätzlich zu begrüssen – insbesondere zur Stärkung des öffentlichen Verkehrs. Aber solche Infrastrukturprojekte dürfen nicht losgelöst von den realen Gegebenheiten vor Ort geplant werden. Ohne begleitende Massnahmen wie den genannten Autobahn-Halbanschluss, Entlastungsachsen oder eine Optimierung der Verkehrsführung riskiert man eine Überlastung mit negativen Folgen für Pendler, Anwohner und die lokale Wirtschaft.
Die Region rund um Rotkreuz steht vor einem Wendepunkt. Wachstum ist willkommen – aber nur, wenn es mit Weitblick geschieht. Der Halbanschluss zur A4, flankierende Strassenprojekte und die Modernisierung der Verkehrsknotenpunkte – allen voran des Forren-Kreisels – müssen jetzt oberste Priorität haben.
Und eines wird ebenfalls klar: Mehr früher als später wird man auch über eine Umfahrungsstrasse sprechen müssen, um Rotkreuz nachhaltig vom wachsenden Durchgangs- und Pendlerverkehr zu entlasten. Wer weiter zubaut, ohne zuerst zu entflechten, riskiert den Stillstand.
Alex Haslimann, Kantonsrat SVP, Risch

