Lieber Zari Dzaferi
Antwort auf die «Zuger Ansichten» von Kantonsrat Zari Dzaferi
Du darfst ja als Sekundarlehrer eine andere Sichtweise über die Anzahl Schüler pro Klasse haben und natürlich darfst Du diese auch verteidigen. Aber glaubst Du aller Ernstes, dass der Kanton Zug mit seiner moderaten Durchschnittszahl von gut 17 Schülerinnen und
Schülern pro Klasse nun ein Problem in Bezug auf die Ausbildungsqualität bekommt? Vergleichbare Nachbarkantone haben zum Teil wesentlich höhere Durchschnittszahlen (Bundesamt für Statistik Schuljahr 15/16: ZG 17.8, LU 18.3, AG 19, ZH 20.7).
Auch in diesen Kantonen hat es Kinder mit Migrations-Hintergrund sowie lernschwache Kinder. Im Kanton Luzern ist es sogar verboten Kleinklassen zu führen, im Kanton Zug steht dieses Ventil den Gemeinden nach wie vor zur Verfügung. So lange die Differenz zu den Klassengrössen in anderen Kantonen immer noch bei bis zu 2 – 3 Schülerinnen und Schüler liegt, ist das viel gelobte Wort fehlende Betreuungszeit fehl am Platz.
Es ist die Aufgabe jeder Gemeinde, mit den zur Verfügung stehenden Mitteln sorgfältig umzugehen. Dies hat nichts mit Sparübungen zu tun. Die Lehrerinnen und Lehrer im Kanton Zug wissen ganz genau, dass ihre Entlöhnung schweizweit zu den Besten zählt.
Wenn das Gewerbe zu Recht feststellt, dass die Schulabgänger immer weniger Rechnen und Schreiben können, liegt das sicher nicht an der Klassengrösse, wohl eher an den – von der Politik aufgezwungenen – permanenten Änderungen und Versuchen an unserem Schulsystem.
Dies macht offenkundig, woran das Schweizer Bildungswesen krankt: an der Pseudo-Wissenschaftlichkeit all jener, die mit ihrer Forscherei und Experimentiererei Geld verdienen. Weniger Experimente – mehr Unterricht, eine alte Forderung vernünftiger Schulpolitiker und vieler Eltern.
Beni Riedi
SVP Kantonsrat Baar