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Baar: Wachstum gefährdet Lebensqualität und Identität

Von der hohen Lebensqualität in Baar würden sowohl Private als auch Unternehmer profitieren, ist sich Politblogger Michael Riboni sicher. Jedoch sei diese Lebensqualität durch das vorhergesagte Wachstum auf über 30’000 Einwohner gefährdet, findet der Baarer SVP-Politiker. Die eigene Identität ginge dabei verloren.

Die Gemeinde Baar ist eine Erfolgsgeschichte. Wunderbare Naherholungsgebiete, moderne öffentliche Infrastrukturen, optimale Anknüpfungen an das regionale und nationale Netz der SBB, viele Arbeitsplätze und eine attraktive Steuerbelastung. Kurzum: Die Lebensqualität in Baar ist hoch und Private wie auch Unternehmen profitieren von hervorragenden Rahmenbedingungen.

Selbstverständlich wäre es kurzsichtig, das Allgemeinwohl nur nach wirtschaftlichen Faktoren zu gewichten. So wichtig es ist, die Steuerbelastung für alle Bürgerinnen tief zu halten, so zentral ist es auch, dass wir unseren Lebensgrundlagen Sorge tragen. Gerade in unsicheren Zeiten sollten wir als Gemeinschaft stärker zusammenstehen, das Notwendige vom Wünschbaren trennen und uns auf unsere Wurzeln besinnen.

Wir Baarer wollen unsere Identität nicht verlieren

Wir Baarer wollen unsere Eigenheiten und Besonderheiten – ja, unsere Identität – nicht verlieren. Einen gesunden Mix zwischen Tradition und Innovation zu pflegen, heisst, dass wir bei aller Unterstützung der Wirtschaft nicht vergessen dürfen, woher wir kommen. Zu Chilbi, Räbefasnacht, Räbeliechtli-Umzug, Dorffest und wie unsere Baarer Traditionen alle heissen, gilt es Sorge zu tragen.

Zwischen Fortschrittlichkeit und dem Erhalt des Bewährten gilt es, die Balance zu halten. Wenn auf dem Spinnerei-Areal in den nächsten fünf Jahren 370 Wohnungen für 700 Personen entstehen sollen und der kantonale Richtplan für unsere Gemeinde bis 2040 ein Bevölkerungswachstum von insgesamt 5’500 Personen voraussagt, geht diese Balance aber verloren. Innert 17 Jahren nochmals die Einwohnerzahl einer ganzen Gemeinde Menzingen nach Baar «hineinzupflanzen», ist unverantwortlich. Es droht, das Wesen unserer Gemeinde unumkehrbar zu verändern.

Massloses Wachstum

Eine Bevölkerungszunahme von über 20 Prozent führt zu einer weiteren Verknappung und Verteuerung des Wohnraums. Sie belastet die Infrastruktur, verstopft die Strassen und bringt unsere Schulen und sozialen Einrichtungen an den Anschlag. Schon heute ist der «Dichtestress» auch in unserer Gemeinde in aller Munde. Wenn wir den «Wachstums-Kompass» nicht neu ausrichten, wird sich dieses Problem weiter verschärfen.

Die SVP stellt sich entschieden gegen dieses masslose Wachstum, das sich auch nicht durch wirtschaftliche Bedürfnisse rechtfertigen lässt. Wir wollen, dass Baar Baar bleibt – und nicht zu einem anonymen Vorort der Stadt Zürich verkommt, in welchem sich keiner mehr kennt. Damit wir alle gemeinsam vorwärtskommen, muss unsere Gemeinde ein qualitatives und nicht ein auf die schiere Menge ausgerichtetes Wachstum anstreben.

Baar droht der Kollaps

Auch die kommenden Generationen haben ein Anrecht auf eine intakte Natur und Rückzugsgebiete. Wir brauchen Freiräume, in denen sich unsere Jungen entfalten und unsere vielen Vereine das Gemeindeleben mit ihren Aktivitäten bereichern können. Unsere Vereine brauchen einen unbürokratischen Zugang zu erschwinglichen Räumlichkeiten. Das Gewerbe und die Gastronomie sind auf bezahlbare Gewerbeflächen und genügend Parkplätze angewiesen.

Mit der prognostizierten Bevölkerungszunahme auf über 30’000 Einwohner bis zum Jahre 2040 steht Baar vor einer enormen Umwälzung. Damit die Identität unserer Gemeinde und unseres Kantons nicht verloren gehen, braucht es endlich Lösungen, die das Bevölkerungswachstum auf ein erträgliches Mass reduzieren. Ansonsten droht Baar, dem Kanton Zug und der Schweiz irgendwann der Kollaps.

Michael Riboni ist zweifacher Familienvater und sitzt für die SVP seit 2014 im Zuger Kantonsrat. Der Jurist ist als Fachverantwortlicher Rechtsschutz Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung beim Schweizer Bauernverband. Michael Riboni ist Vorstandsmitglied der SVP Baar und Mitglied der Parteileitung der SVP Kanton Zug.

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