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Bundesrat Ueli Maurer kam nach Zug

Erfolgreiche Gripen-Informations-Veranstaltung im Casinotheater überzeugte auch noch die letzten Zweifler

Ein überparteiliches Komitee (FDP, CVP, SVP und Offiziersgesellschaft Zug) veranstaltete am Samstag, 26. April, im Casino Zug eine Informations-Veranstaltung über die Beschaffung des Kampfflugzeuges „Gripen“ für die Schweizerische Luftwaffe.

Am 18. Mai 2014 entscheidet das Schweizer Volk über die Zukunft einer glaubwürdigen Landesverteidigung. Innert einem Jahr die zweite wegweisende Volksabstimmung über die Armee. Nach der letztjährigen Bestätigung der allgemeinen Wehrpflicht geht es nun um das Kampfflugzeug Gripen, gegen dessen Beschaffung das Referendum von Links-Grün und anderen Armee-Gegnern ergriffen worden ist. Als weiteren Angriff auf die Angehörigen der Armee und auf die Landesverteidigung der Schweizerischen Eidgenossenschaft.

Die zahlreich eintreffenden Gäste wurden durch das junge Schwyzerörgeli-Duo Rohrer-Schillig aus Neuheim im Theatersaal musikalisch unterhalten. Der rechtzeitig eintreffende Bundesrat Ueli Maurer wurde durch die Trychlergruppe Menzingen musikalisch begrüsst. Zwei in Zuger Festtagstracht gekleidete Ehrendamen der Trachtengruppe der Stadt Zug nahmen am Empfang teil. Der Stadtrat von Zug war durch Herrn Stadtrat André Wicki vertreten und hiess den hohen Gast in der Stadt Zug offiziell herzlich willkommen.

Der Präsident der SVP der Stadt Zug, Kantonsrat Jürg Messmer, eröffnete die Veranstaltung und hiess Bundesrat Ueli Maurer, den Zuger Landammann Beat Villiger, den Cheftestpiloten Bernhard Berset, Ständerat Dr. Peter Bieri, Nationalrat Bruno Pezzatti, Ständerat Alex Kuprecht und Regierungsrat Heinz Tännler herzlich in der Stadt Zug willkommen. Jürg Messmer führte anschliessend souverän durch den ganzen Anlass.

Die Trychler der Trychlergruppe Menzingen trychelten darauf in den Saal und gaben eine kurze Demonstration ihres Könnens zum besten. Spätestens zu diesem Zeitpunkt waren dann alle rund 250 anwesende Zuger und Zugerinnen wach.

Der Zuger Landammann Regierungsrat Beat Villiger überbrachte die Grussbotschaft der Zuger Regierung und teilte den Zuhörenden seine Überzeugung für eine starke Landesverteidigung und somit für ein Ja zur Gripen-Beschaffung mit.

Der Stargast des Anlasses war zweifelsfrei Bundesrat Ueli Maurer, Chef des Verteidigungs-Departementes VBS. Er legte überzeugend dar, dass bei einem Volks-Nein am 18. Mai die Schweiz ab etwa dem Jahr 2025 ohne Luftwaffe dastehen würde. Dies, weil die vorhandenen F/A-18 bis dann wesentlich stärker beansprucht werden müssten und somit die Lebensdauer der Flugzeug-Zelle erreicht sei. Zu den auszumusternden F-5 „Tiger“ meinte Maurer, diese seien nun bald dreissig Jahre alt. Er machte den Vergleich zwischen einem 30 Jahre alten Computer und einem heutigen Memory-Stick. Dieser biete heute eine ein Million mal höhere Speicherkapazität als ein dreissig Jahre alter Computer. Zudem sei der F-5 nicht in der Lage, ein herannahendes, schussbereites gegnerisches Flugzeug früh genug zu erfassen. Es könne doch nicht angehen, dass wir unsere Piloten mit F-5 aufsteigen lassen, die dann vom Feind abgeschossen werden können bevor sie das gegnerische Flugzeug überhaupt bemerkt hätten.

Der von Armeeabschaffern vorgebrachte Idee, den Schweizer Luftraum künftig durch benachbarte Nationen zu schützen, hielt der Bundesrat entgegen, dass dann die Neutralität aufgegeben werden müsste und ein Beitritt zur NATO die Konsequenz wäre. Das wollen wir nicht.

Maurer weiter: „wenn wir ab 2025 dann keine Luftwaffe mehr haben, können wir auch keine grossen internationalen Konferenzen mehr durchführen“. Damit verlöre die Schweiz eine wichtige Aufgabe als Vermittlerin in internationalen Konflikten. Die gleichzeitig stattgefundene Durchführung des WEF in Davos und der Syrien-Friedenskonferenz in der Westschweiz sei schon mit den heutigen Mitteln nur noch ganz knapp bewältigbar gewesen.

Zur Veranschaulichung brachte der Bundesrat extra das Modell eines Holz-Chalets mit, das er neben das Rednerpult stellte. Eine Schweiz ohne Luftschirm sei wie ein Haus ohne Dach, so Maurer sehr trefflich. Erst wenn es dann einmal regne, würden es die Leute merken. Wenn sie erst dann ein Dach bestellen, sei es aber zu spät da der Schaden dann bereits angerichtet sei. Maurer erntete mit seinen zahlreichen humoristischen Einlagen mehrfach grossen Applaus.

Der Bundesrat rechnete vor, dass die Gripen-Beschaffung in den nächsten Jahren auf jede Hunderter-Note, die der Bund ausgibt, gerade einmal 14 Rappen ausmachen würde. Ein reiches Land wie die Schweiz sollte sich doch diese 14 Rappen pro Hundert Franken Bundesausgaben   noch leisten können, so Maurer. Das Vorzeigen einer Hunderternote und des mitgebrachten Geldsäckels mit den vierzehn Räpplern, die der Bundesrat extra bei der Nationalbank holen ging, machte das wohl jedem klar.

Gegenüber dem anwesenden Regional-TV „Tele1“ äusserte der Bundesrat im Interview, dass abwarten und nichts tun keine Option sei. Wenn jetzt dieser Entscheid auf die lange Bank geschoben würde, würde das Kampfflugzeug-Knowhow in den mit der Wartung beauftragten Schweizerischen Industriefirmen verlorengehen. Etwa vierzig Flugzeug-Hochtechnologie-Berufe würden dann verschwinden, die Arbeitsplätze damit ebenfalls.

Im zweiten Hauptreferat trat der Cheftestpilot der Armasuisse, Oberstleutnant Bernhard Berset, auf. Berset stellte die technischen Eigenschaften des Gripen vor. Berset hat alle Gripen-Versionen selber geflogen. Überzeugend stellte er die Entwicklung vom Gripen C/D über den Gripen NG bis zum Gripen E dar. Die bei früheren Versionen erkannte Schwachstelle des zu geringen Treibstoff-Vorrates sei mit der jetzt geflogenen Version behoben. Zudem sei nun auch bereits das neue Triebwerk F414 eingebaut. Von einem „Papierflieger“ würden eigentlich nur „Papier-Experten“ reden (Applaus).

Bei der Ausbildung der Piloten für den Gripen könne sehr viel im Simulator absolviert werden, so Berset. Die Simulatoren seien heute äusserst realitätsnah. Zudem könnten viele Trainings-Flugstunden in Schweden durchgeführt werden, womit die Lärmbelastung der Umgebung von Schweizer Militärflugplätzen stark reduziert werden könne.

In der durch den Präsidenten der Offiziersgesellschaft Zug, Oberstleutnant Daniel Gruber geleiteten Podiumsdiskussion mit Ständerat Peter Bieri, Nationalrat Bruno Pezzatti und Regierungsrat Heinz Tännler wurde deutlich ausgesprochen, dass Politiker sich auf Fachexperten verlassen können müssen, wenn ein solcher Typentscheid zu fällen sei. Politiker selber würden meist nicht über das notwendige Wissen verfügen. Alle anwesenden Politiker sprachen sich aber einhellig für ein Ja zum Gripen am kommenden 18. Mai aus. Es war ihnen anzumerken, dass keiner das Risiko eingehen wollte, dass die Schweiz bald ohne glaubwürdige Luftverteidigung dastehen könnte.

In der Publikumsdiskussion warf ein Veranstaltungs-Teilnehmer ein, dass den wirtschaftlichen Aspekten am heutigen Anlass zuwenig Gewicht beigemessen worden sei. Die Gripen-Beschaffung sichere bekanntlich viele Arbeitsplätze in der Schweiz. Die vertraglich mit dem schwedischen Staat vereinbarten Gegengeschäfte mit der Schweizer Industrie bringe unserem Land einen sehr willkommenen Knowhow-Transfer. Diese, auch Offset-Geschäfte genannten Aufträge würden langfristig die Aufrechterhaltung von wichtiger High-Tech-Fachkompetenz in der Schweiz sichern. Bundesrat Ueli Maurer bestätigte diese Auffassung und trat den Beweis an einem Beispiel an. Eine Firma in Netstal Glarus sei seit dem Offset-Geschäft der früheren F/A-18-Beschaffung Marktführerin für ein Getriebe des General-Electric-Triebwerkes F404 geworden. Die Firma hätte dann anschliessend weltweit sogar die Ausschreibung für das Nachfolgemodell F414 gewonnen und bisher weit über tausend solche Getriebe produziert. Dieses neue Triebwerk würde sowohl in den F/A-18-Nachfolger „Super-Hornet“ als auch in den neuen Gripen E der Schwedischen Luftwaffe eingebaut werden.

Bundesrat Ueli Maurer nahm sich am anschliessenden Apéro während über einer Stunde ausführlich Zeit, um den Kontakt zur Zuger Bevölkerung zu pflegen. Maurer erwies sich als ausgesprochen guter Zuhörer, und durfte auch viele Komplimente zu seiner Arbeit im Bundeshaus entgegennehmen. Der volkstümliche Bundesrat fühlte sich offensichtlich pudelwohl in der Menge. Trotz seines hohen Amtes und der damit verbundenen enormen Belastung hat er seine Gabe bewahren können, auf jedermann zuzugehen, ihm zuzuhören und ganz normal mit den Leuten zu diskutieren, als wäre er der Nachbar.

Willi Vollenweider, Gesamtleitung OK
Gregor Bruhin, Leitung Medien

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