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Die Entstehungsgeschichte des Schweizerpsalms

Die Entstehungsgeschichte des Schweizerpsalms dürfte nur wenigen Schweizern bekannt sein. Sie führt uns rund 175 Jahre zurück vor die Gründung unseres Bundesstaates von 1848. Der Schweizerpsalm wurde nicht im Auftrag der Regierung veranlasst, und es gab auch keine Expertenkommission. Das Wichtigste und Schönste wird selten vom Staat, sondern meist auf private Initiative von aktiven Leuten aus dem Volk geschaffen.

Der Text und die Melodie unserer aktuellen Nationalhymne sind das Gemeinschaftswerk zweier Männer, die unterschiedlicher nicht sein könnten – des Urner Paters und Klosterkapellmeisters Alberik Zwyssig, Bauen, und des reformierten Leonhard Widmer aus Zürich. Die beiden Männer teilten die grosse Freude an Gesang und Musik. Im Sommer 1841 liess Widmer seinem Musikfreund Zwyssig den vaterländischen Liedertext zur Vertonung zukommen. Der so entstandene Schweizerpsalm wurde am 22. November 1841 im Patrizierhaus Hof St. Karl (Salesianum) zwischen Zug und Oberwil erstmals von Mitgliedern des damaligen Gesangsvereins Zug (heute Männerchor Zug) gesungen.

Pater Alberik Zwyssig lebte nach der Klosteraufhebung in Wettingen von 1841 bis 1846 bei seinem jüngsten Bruder Peter Zwyssig in Zug. Im Jahr 1961, also vor rund sechzig Jahren, erklärte der Bundesrat den Schweizerpsalm «Trittst im Morgenrot daher» zur neuen offiziellen Nationalhymne. 1981 wurde der Schweizerpsalm nach einer 20-jährigen «Probezeit» definitiv zur Nationalhymne erkoren. Positiv gewürdigt wurde damals vor allem, dass die neue Hymne im Gegensatz zur etwas martialischen alten Nationalhymne «Rufst Du mein Vaterland» keine Gewalt und Waffentaten, sondern Liebe zu Gott, Heimat und Natur verherrlicht.

Wir besitzen heute eine Nationalhymne mit ausgeprägt sakralem, chorartigem Charakter, die sogar Aufnahme in die kirchlichen Gesangsbücher fand. Der Schweizerpsalm ist eine der ganz wenigen Nationalhymnen, die ihre Bürger und Bürgerinnen zum Gebet aufruft. Dieses Privileg, sich zu versammeln, um für den Schutz und Segen für Volk und Heimat zu beten, ist einmalig. In der aktuellen Zeit, wo Verunsicherung, Krieg und Zukunftsangst herrschen, sollten wir uns anlässlich der Bundesfeier besinnen auf unsere gemeinsamen Werte, wie Freiheit, Unabhängigkeit und Meinungsvielfalt.

Ernst Merz, Oberägeri

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