Hält uns das SECO für bescheuert?
In der Ausgabe der Zuger Woche vom 28. August war zu lesen, dass das Staatssekretariat für Wirtschaft SECO der Meinung ist, die Schweiz hätte wirtschaftlich «das Schlimmste hinter sich».

Wie bitte? Im Ernst jetzt? Hunderttausende in Kurzarbeit (Kosten für die ALV seit März mind. 6 Miliarden), Verlängerung derselben bis Ende 2021, plus 51’000 Arbeitslose und zusätzlich 50’000 die gar nicht erst eine Stelle suchen, das BIP sinkt um -10,4% seit Anfang 2020, 27% der SWISSMEM Firmen planen Entlassungen, Milliardenkredite wurden gesprochen ohne Sicherheiten, ganze Wirtschaftszweige haben praktisch keine Arbeit mehr (Airlines, Eventbranche, Catering etc.), Privater Konsum -12,4%, Rückgang der Exporte im 2-stelligen Prozentbereich, anrollende Konkurswelle und so weiter und so fort.
Wo die Damen und Herren des SECO ihren Optimismus hernehmen ist mir gänzlich schleierhaft! Zumal sowohl der Bund wie auch viele Kantonsregierungen mit ihrer Corona Strategie, wenn diese denn das Wort Strategie verdient, die Bevölkerung mehr in die totale Verunsicherung treiben, als dass sie den Eindruck vermitteln, die Lage im Griff zu haben.
Diese Situation wird wohl kaum dazu beitragen, dass sich unsere Wirtschaft schneller aus dem Abwärtssog befreien kann. Daher mein Apell an alle Bundesämter: Verkauft das Volk nicht für dumm, es kann besser mit der Wahrheit umgehen als mit falschem Zweckoptimismus.
Emil Schweizer, Kantonsrat SVP, Neuheim