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Hut ab vor dem Zuger Kantonsrat, Chapeau Monsieur Schleiss!

Der Zuger Bildungsdirektor Stephan Schleiss äußerte sich in der «Zuger Woche» vom 10. Mai 2017 in einem Interview über die Integration von Schülerinnen und Schülern mit besonderen Bedürfnissen im Kanton Zug: «Auf politischer Ebene ist die integrative Förderung im Kanton Zug ab und zu ein Thema, der Grundsatz wurde bis heute aber gestützt. Auf der Ebene der Schulen verfahren wir nach dem «Konzept Sonderpädagogik», das der Kantonsrat am 6. Mai 2010 genehmigt hat. Dieses hat sich grundsätzlich gut bewährt.»

In seinen Ausführungen, die mit Fakten belegt sind, zeigt Stephan Schleiss auf, dass sich die Anzahl Kleinklassen in den letzten Jahren deutlich verringert hat. Heute gibt es vor allem noch zwei Typen von Kleinklassen: Die Kleinklassen «Deutsch als Zweitsprache» und für Kinder mit schwierigem Verhalten auch sogenannte «Schulinseln» oder «Time-Out-Strukturen». Seit Oktober 2016 gibt es in der Stadt Zug die sogenannte «Integrationsklasse». Dort werden Flüchtlinge im Primarschulalter zentral für maximal ein Jahr beschult. Ältere Jugendliche werden im Integrationsbrückenangebot unterrichtet. Auf die Frage, ob er das Zuger Bildungssystem aufgrund der Integration als gefährdet erachte, antwortet der Zuger Bildungsdirektor souverän: «Nein, wir haben bei der Einführung der Integration dafür gesorgt, dass es Spielraum für flexible Lösungen gibt. Das hilft uns jetzt.»

Mit Argusaugen wird ein solches Fazit in den umliegenden Kantonen und im Kanton Bern begutachtet, können doch viele Bildungspolitiker nicht ein ähnliches Fazit ziehen. Womit hat dies zu tun?

Während andere Kantone in einer Integrationseuphorie blind auf Integration setzten und andere Integration nicht zulassen wollten, haben der Zuger Bildungsrat, die kantonsrätliche Bildungskommission und der Zuger Kantonsrat Verordnungen und Gesetzte geschaffen, die in den Gemeinden flexible Lösungen zulassen. Genau dies ist das Erfolgsrezept der Zuger Bildungspolitik.

So mussten die Gemeinden keine «Hauruck-Übungen» nachvollziehen. Sie konnten den lokalen Gegebenheiten entsprechende Lösungen finden, die sie heute praktizieren. Da gibt es selbstverständlich Gemeinden, deren Lehrpersonen professioneller mit Integration umgehen als andere, was wiederum mit der Personalpolitik der jeweiligen Gemeinde zu tun hat.

Will eine Lehrperson in der Gemeinde Cham arbeiten, so wird sie während des Vorstellungsgesprächs gefragt, ob sie dazu bereit sei, in heterogenen Klassen zu arbeiten. Bejaht sie diese Frage und wird im Verlauf der Vorstellungsgespräche deutlich, dass es sich nicht bloß um ein Lippenbekenntnis, sondern um eine ernst zu nehmende Absicht handelt – im besten Fall sogar um eine ausgewiesene Kompetenz -, so wird sie eingestellt.

Das Beispiel Kunst- und Sportklasse Cham macht auf dem Niveau höchster Leistungen deutlich, was unter Integration zu verstehen ist. Wohl kaum eine andere Klasse im Kanton Zug ist heterogener zusammengesetzt als diese. Da kommen Talente aus allen künstlerischen und sportlichen Domänen zusammen, die völlig unterschiedliche schulische Voraussetzungen mitbringen. Lehrpersonen, die an der Kunst- und Sportklasse unterrichten, vollbringen Meisterleistungen in Bezug auf schulische Integration und Umgang mit Heterogenität. Das sind echte Integrations-Profis.

Vor fünf Jahren wurde ich außerhalb des Kantons Zug oft gefragt, was ich vom Zuger Bildungssystem halte. «Gut», habe ich damals gesagt, «sehr gut», sage ich heute Hut ab vor dem damaligen Kantonsrat, Chapeau Monsieur Schleiss!

Beat Sieber, Kantonsrat SVP, Cham

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