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Lindert die Verdichtung die Wohnungsnot?

Die Wirtschaft braucht für das Wachstum nach wie vor Personen, denn der technologische Fortschritt allein reicht nicht aus, um das Wachstum zu halten. Da der inländische Pool an Arbeitskräften ausgetrocknet ist, kommt es zu Immigration.

Im Jahr 2023 wanderten 181’553 ausländische Personen in die Schweiz ein. Das sind 11,8% mehr als im Vorjahr. 97’801 Person auf Grund Erwerbstätigkeit und 46’281 Personen auf Grund von Familiennachzug gefolgt von Aus- und Weiterbildung und Übertritten aus dem Asylbereich.

Zug ist mit seiner florierender und resistenten Wirtschaft spannend für Fachkräfte aus dem Ausland. Aber auch die Lage und die Infrastruktur, sowie die tiefen Steuern machen den Kanton attraktiv. Entsprechend mag die Produktion von Wohnungen die Nachfrage nicht mehr decken. Das Bauen dauert auf Grund neuer Auflagen und Gesetze sowie Einsprache Verfahren immer länger und es wird teurer.

Hinzu kommen die steigenden Zinsen sowie die Energie- und Materialkosten. Es resultiert eine aktuelle Leerstandsquote von 0.42 Prozent und die Preise für Wohnungen sind hoch. Leidtragende sind Normalverdiener, weil faktisch jede Wohnung in eine Auktion geht. Was gibt es für Möglichkeiten diesen Missstand zu beheben?

Die Zuwanderung bekommen wir durch die geltende Personenfreizügigkeit so schnell nicht geregelt. Also wird in den Zentren eine immense Wohnbauaktivität mit hoher Pace nötig sein. Doch damit beginnen oft auch die Probleme. Geschieht das Wohnungswachstum im Sinne der Verdichtung in bestehenden Bauzonen, regt sich oft Widerstand. Auch wenn alle baurechtlichen Vorgaben erfüllt sind.

Dies zeigt auf, dass eine politische Auseinandersetzung darüber geführt werden sollte, welche Anliegen berechtigt sind und wo der Rechtsmissbrauch beginnt. Die Umzonung von Industrie- und Gewerbezone in Mischzonen wäre eine weitere Möglichkeit, erschwinglichen Wohnraum in gut erschlossenen Gebieten zu erhalten. Dies aus dem Grund, dass nicht alle Bewohner von Wohnungen darauf angewiesen sind, dass die nächste Schule innerhalb von 500m zu Fuss erreichbar ist.

Was unter keinen Umständen passieren darf, ist eine Hyperregulierung durch die Behörden, wie dies in Basel und Genf der Fall ist. Dort werden Mieten mit einem Preisdeckel versehen oder leerstehende Wohnungen enteignet. Die Mieten für neue Wohnungen sind jedoch weiterhin hoch und die Wohnungsnot ist noch grösser geworden.

Trotz aller Verdichtungsmöglichkeiten möchte ich in der Schweiz und im Kanton Zug kein Endloszuzug und Stadtteile analog Manhattan. Ich plädiere dafür, dass wir die Zuwanderung im Sinne einer lebenswerten Schweiz selbst im Griff haben, so dass institutionelle Anleger, Wohnbaugenossenschaften, Firmen und Privatpersonen fähig bleiben für genügend zahlbaren Wohnraum zu sorgen.

Hans Jörg Villiger, Cham
Kantonsrat SVP

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